Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 41 -

Aufmunterung an den Knecht

7. Juni 1842, vormittags
Bitte des Knechts: ,,O Du mein allergeliebtester Herr und Vater Jesus, Du allerheiligster, Du liebevollster Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, Du allerbarmender Ratgeber in jeglicher Not! - Du siehst, daß mein Herz durch so manche Erscheinungen bedrängt ist und kennst sie. Darum habe ich nicht nötig, sie Dir, o Du überheiliger Vater, mit dem Munde oder mit den Buchstaben der Schrift vorzutragen. - O so gebe mir denn einen Trost, damit ich nicht durch derlei Schläge auf mein wahrhaft armes Herz unfähig werde, das von Dir mir anvertraute Geschäft des Geistes zu vollziehen und am Ende durch solche Unfähigkeit wohl gar verliere, was Du mir armem Sünder also gnädigst anvertraut hast! - O Du heiliger, lieber, überguter Vater, erbarme Dich meiner und befreie mich von dieser großen Herzensnot! - Dein Wille geschehe! - Amen."
1
Ja, ja, Ich kenne gar gut, was dir fehlet. - Doch merke dir für solche Fälle solches: Wo du nichts ändern kannst zufolge der jedem Menschen eigenen Willens- und Erkenntnisfreiheit, da erspare dir für alle Zukunft jede Mühe und Arbeit! Denn einen aus dem Zentrum ganz verfaulten Baumstock wirst du nimmerdar zum Leben erwecken, wenn du ihn auch noch so emsig täglich begießen möchtest.
2
Daher bekümmere dich auch der Rede nicht, welche da aus dem Munde unsauberer, rein weltsüchtiger Menschengeister kommen! Laß diese nur aus dem Schatze ihrer Weltklugkeit schöpfen, welche von der Welt ist und rein der Welt angehört! Lasse sie reden und lasse sie ihre hochgepriesenen Geldtugenden üben! Lasse solche Weltweise reden schwarz und weiß, lasse ihnen sogar Mein altes und jedes neue Wort eine allerbarste Torheit sein! Denn siehe, diese wahrhaft elende, kurze Seligkeit müssen wir ihnen für ihre Geldtugenden ja doch zukommen lassen, da sie ja ohnehin auf der Welt mit diesem ihnen so einzig rechtesten Leben auch alles beschließen!
3
Siehe, solche allerpurste Materialisten sind allzeit die allerlauesten Geistesmenschen! Ja sie sind ebenso träge wie die Materie selbst, an der sie hängen - weshalb sie sich auch nicht über die tote Natur ihrer und jeder anderen Materie erheben können.
4
Da aber die Materie für sie etwas Festes und allein Begreifliches ist, so geht auch ihr Geist ganz in diese über, überläßt sich ganz der Materie und denkt, solange in ihm noch ein Lebensfunke glühet, ganz aus derselben. Und es ist ihm darum alles Geistige nichts anderes als eine allerbarste Torheit.
5
Da der Geist aber ganz in seiner Materie steckt, so geschieht es denn auch, daß er aus seiner Materie manchmal witzig und scheinbar scharfsinnig redet, welche Rede dann eine weltklugheitsvolle ist. - Aber jetzt erst kommt das große Aber! Jetzt sollst du ganz was Neues hören!
6
Aber wenn solcher Menschen Materie also verzehret hat ihren Geist, wie ein brennender Docht das Öl in der Lampe (bei welcher Gelegenheit dann die matte Flamme erlischt) - da wird ebenalso auch für alle ewige Zeiten der Zeiten ihr Geist erlöschen. Denn siehe, das sind eben diejenigen Menschenlarven, welche weder kalt noch warm, sondern lau sind - das heißt, sie sind weder böse noch gut, sondern tot wie die Materie selbst. Daher werden sie auch ausgespien aus Meinem Munde - oder mit anderen Worten: sie hören nach diesem Leben für ewig auf zu sein. Denn einer belebenden Züchtigung sind sie ebensowenig fähig wie ein toter Stein. Daher sie auch unverwesbar sind.
7
Wo aber kein Leben mehr denkbar ist, an was soll da ein Lohn übergehen, der an und für sich nur das allereigentlichste ewige Leben ist?! - Daher auch ist gesagt, daß es einem Kamele leichter ist, durch ein Nadelöhr zu gehen, als einem geisttoten Reichen zum Leben! - Wahrlich sage Ich dir: Wenn der Reiche nicht tun wird, wie Ich es geraten habe dereinst dem reichen Jünglinge, so wird er das Leben nicht überkommen.
8
Wer da aber sagt: ,,Ich spare für meine Kinder, um sie dereinst versorgen zu können und unabhängig zu stellen" - auch dem wollen wir seine Freude nicht mißgönnen und wollen ihn auch ungestört das ewige Totengrab für seine Kinder bereiten lassen. - Meinst du, Mir liege etwas an solchen Menschen? - Ich sage dir: Ein fauler Apfel stehet bei Mir höher als solche Menschen!
9
Daher brauchst du dich auch nicht zu kränken, noch zu sorgen, sondern ihnen freudig zu gönnen diese kurze Glückseligkeit, also wie Ich es tue. - Denn so sie das alte Evangelium verachten und Mich Selbst einen ,,armen Schlucker" nennen, so werden sie vor dir doch sicher nichts anders tun, da du nur von Mir zeugest, von Mir, dem Verachteten und Verspotteten, von Mir, dem Gekreuzigten.
10
Ich sage dir aber: Hätte dein Wort den Beifall der Welt, so wäre es nicht aus Mir! Die Verachtung der Welt aber ist allzeit das größte Zeugnis dessen, was aus Mir kommt.
11
Wer dich somit schmähet und fliehet, der schmähet und fliehet auch Mich! Denn was aus dir kommt, das kommt ja auch aus Mir. - Daher sei fröhlich! - Amen.

Fußnoten