Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 85 -

Für geistig Schwerhörige

10. Mai 1843
Bemerkung Anselm Hüttenbrenners: Bei Jakob Lorbers Abreise von Graz, die am 18. Sept. 1844 stattfand, haben sich unter seinen, mir zur Ordnung und Aufbewahrung übergebenen Papieren folgende zwei Nebenworte vorgefunden:
1
Ich weiß schon, was du möchtest! - Aber siehe, es kann diesmal nicht sein. Denn wo junge Pharisäer in solchen Ehren stehen, die Mich doch kreuzigen Tag für Tag und an allem eine größere Lust haben als an Mir und Mich nicht erkennen, sondern nur verkennen lernen in jeder Silbe Meines Wortes - da bleibe Ich ferne. Ist es doch sicher eine böse Lust, sich unter die zu mengen, welche das Henkerhandwerk lernen, um Mich von neuem zu kreuzigen in jegliches Menschen Herz!
2
Wer Lust hat mit Tigern, Löwen und Hyänen zu spielen, der habe sie immerhin; aber nur Mich lasse er dabei ungeschoren! - Ich bin nicht etwa dagegen. Ein jeder tue nach seiner Lust! Ich jedoch will nicht dabei sein. Denn auch Ich habe Meine eigene Lust - aber nur an den Pharisäern nicht und an denjenigen auch nicht, die da eine so große Lust und Freude an ihnen haben.
3
Daher gebe Ich dir auch diesmal nichts für sie und werde dir so lange nichts geben, als in ihnen die gar intime Pharisäerliebe, -freundschaft und -lust dauern wird!
4
Komme Mir denn auch mit so etwas nicht sobald wieder! Denn Ich bin kein Gelegenheitsdichter! - Verstehe solches! Amen.
5
Das Folgende gieb der Julie H., so du es willst und wann du es willst. Denn Ich werde hinfort kein Wörtchen an sie richten, da sie Meine letzte väterliche Liebewarnung nicht beachtet hat, die darin bestand, daß Ich ihr anzeigte, wie sie sich zwischen Mir und der Welt zu schwingen hat angefangen.
6
Sage ihr, daß vor Meinen Augen kein Ding verborgen ist! Niemand kommt bei Mir auf mit was immer für einer Unwahrheit in seinem Herzen.
7
Solches aber mißfällt Mir, daß sie stumm wird, da sie für sich anfängt so manche Geheimnisse in ihrem Herzen zu sammeln und dieselben zu verbergen sucht, entweder durch Wortlosigkeit oder durch Worte anderen Sinnes!
8
Sage ihr, bis jetzt noch war Ich, der heilige Vater Selbst, ihr großer Schutzgeist, da Ich ihr aus Meiner großen Liebe habe eine Gelegenheit verschaffen wollen, durch welche sie ehestens zur völligen Wiedergeburt des Geistes gelangt wäre. Siehe, da ersah sie jedoch ein paar unbärtige Weltknaben, an denen ihre Augen mehr Wohlgefallen fanden als an Mir! Sie kehrte Mir den Rücken in ihrem Herzen. Und darum auch habe Ich ihr nun an Meiner Statt einen mittelstarken Geist beigesellt, der sie in ihrer weltlichen Ordnung leiten und ihren Leib wohlgefällig ausbilden soll für die Lüsternheit der Weltmenschen - was ihr nun auch seit kurzer Zeit zum allerliebsten geworden ist!
9
O siehe, siehe, wie veränderlich und wetterwendisch doch die Menschen sind! - Die Mich heute liebend umfangen, die sind des anderen Tages voll Freuden in ihrem Herzen, wenn der Satan wieder die ersten Ketten um ihren Nacken geworfen hat!
10
Sage dem Mädchen, das zwar gerne in die Kirche läuft (warum, das weiß Ich) und auch gerne daheim verbleibt (warum, das weiß Ich auch) und gar wenig Lust und Eifer mehr zu Mir und Meinem Worte wie auch zur lieblichen, sanften Sprache der Töne hat (darum ihr auch nicht selten deine Lektionen zu lang werden und ebenso auch die Zeit, wann der Vater aus Meinem lebendigen Worte eine kurze Vorlesung hält) - dieser Tochter kannst du kundtun, daß sie das Gesagte ja gar wohl bei sich erwägen und beachten solle!
11
Sonst hat sie hiermit von Mir die letzte Warnung erhalten! Und ihre weltlich gemengten Wünsche darf sie dann auch nur der Welt vorlegen. Denn den Gebeten weltlicher Herzen pflege Ich kein Ohr zu leihen. Solches aber sollen alle Weiber und Mägde erfahren, daß da Meine Geduld mit ihnen um vieles eher zu Ende ist denn mit dem Manne, darum sie schon von jeher waren die Wurzel aller Sünde! Und darum solle sich auch dies Mädchen nicht wundern, so sie solches vernimmt von Mir. Denn die Mädchen und die Weiber sind ja noch allzeit der Fall der Männer gewesen. Und darum auch habe Ich die größte Geduld nicht mit den Weibern und lasse sie viel eher sinken denn einen Mann, wenn sie Meinem Vaterrufe nicht folgen wollen.
12
Solches kannst du nun also, so du willst, dem Mädchen wohl kundgeben. Aber zur Pflicht mache Ich es dir nicht, da sie Mein letztes Wort an sie nicht beachtet und heimlich deinen oftmals ausgesprochenen Rat an sie verlacht hat! - So du also willst, kannst du es ihr ja geben.

Fußnoten