Gottes Neue Offenbarungen

Die Heilkraft des Sonnenlichts

- Kapitel 7 -

Eine fünfte Art der Verwendung des Sonnenlichtes zu Heilzwecken

Als Medizinen zum Einnehmen genügen die vier Arten vollkommen; aber dessenungeachtet kann der Sonnenstrahl zur Heilung mannigfacher leiblicher Leiden noch mehrartig nutzbringend in Anwendung gebracht werden.
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So zum Beispiel jemand eine äußerliche krebsartige Wunde hätte, da nehmet ein mäßiges (nicht zu starkes) Brennglas und überfahret solche Wunde des Tages zu öfteren Malen mit dem Sonnenbrennpunkte, - so zwar, daß mit solchem Brennpunkte die ganze Wunde überfahren wird, wobei aber doch zu bemerken ist, daß man mit dem Brennpunkte über einer Stelle nicht zu lange verweilen darf.
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Nach solchem Überfahren mit dem Brennpunkte tauchet einen ganz frischen leinenen Lappen in gesonntes Wasser und leget solchen über die Wunde, was öfter in einer Stunde zu wechseln ist, so wird der also Leidende - bei übrigens rechter Diät - in Kürze von seinem Übel geheilt werden.
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So ihr aber statt des Lappens gute, reife Blätter der Tabakpflanze haben könntet, so wären diese dem Lappen vorzuziehen; aber sie müßten auch zuvor, auf einer Glastafel liegend, von der Sonne etwas gebäht werden.
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Ebenso heilsam anstelle des Sonnenwassers wäre eine sogenannte Sonnentinktur, welche also zu bereiten ist:
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Ihr kennt das Alpenkraut, Arnika genannt. Von dieser Blume müsset ihr bloß die Blüte, das heißt, bloß die gelben Blütenblätter und die Staubfäden nehmen und sie dann, ungefähr zwei Handvoll, auf ein Halbmaß guten Spiritus geben. Dieser Spiritus ist in einer lichten Flasche wohlverstopft vierzehn Tage bis drei Wochen lang den Sonnenstrahlen auszusetzen und während dieser Zeit zu öfteren Malen aufzurütteln. Nach solcher Zeit wäre dann dieser Spiritus, nun schon Sonnentinktur, in eine dunkle Flasche abzuseihen und also wohl zu verwahren.
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Von dieser Tinktur wäre dann bei Gebrauch auf ein Quintel gesonnten Wassers 1 Tropfen zu nehmen, nur bei stärkeren Wunden 3 bis 5 Tropfen. Damit ist dann ein obenerwähnter leinener Lappen, der zuvor an der Sonne zu erwärmen ist, zu benetzen und auf die Wunde zu legen. Dadurch ist, so wie durch die früheren zwei Mittel, die Wunde in ehester Zeit zu heilen.
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Auch venerische Beulen, Flechten und Kopfgrinde können damit leicht geheilt werden, wenn die innere Diät danach beschaffen ist.
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Noch ein anderes Mittel gegen derlei bösartige Außenwunden besteht darin:
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Nehmet guten und frischen Hanfsamen, trocknet ihn 14 Tage hindurch an der Sonne und verwahret ihn sodann an trockenem Orte in verschlossenen Gefäßen. Wenn irgend ein Bedarfsfall vorkommt, so gebet solchen Hanf in eine Ölpresse, nachdem ihr ihn zuvor etwas zerquetscht habt, - da werdet ihr ein recht feines Öl daraus bekommen.
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Mit diesem Öle beschmieret dann zu öfteren Malen solche Wunden, und sie werden, bei rechter Diät, in kurzer Zeit heilen ohne schädlichen Einfluß auf den Körper.
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Von diesen also zubereiteten Samenkörnern läßt sich auch eine Art Milch - auf die Weise wie die Mandelmilch - bereiten, die denen sehr gut zustatten kommen wird, deren Eingeweide nicht ganz in der Ordnung sind. Die zum Beispiel Tuberkeln in der Lunge, Verhärtungen in der Leber und Milz, wie auch in den Nieren haben, werden beim Genuß solcher Milch eine günstige Wirkung verspüren.
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Nur da, wo die inneren Teile mehr einem Austrocknen sich nähern, wäre eine Milch aus Leinsamen, der gleichfalls vorher an der Sonne getrocknet werden müßte, der Hanfsamenmilch vorzuziehen.
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Ferner ist noch ein Mittel zur Stillung von Schmerzen in den Gliedern ganz einfach also zu bereiten:
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Man nehme wo möglich ein ganz frisch gepreßtes Baumöl, ungefähr ein Pfund, gebe es in eine wohl zu verstopfende Halbflasche und tue, was in dieser Zeit leicht zu bekommen ist, eine gute Handvoll Mohnblütenblätter hinein. Die Blätter des wilden Mohns oder des kleinen Feldmohns wären denen des großen Gartenmohns vorzuziehen.
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Wenn solche Mohnblütenblätter im Öle sich befinden, so verstopfe man die Flasche wohl und stelle sie ebenfalls 2 bis 3 Wochen lang der Sonne aus, auch rüttle man die Flasche samt ihrem Inhalte öfter am Tage.
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Nach dieser Zeit gieße man solches Öl in eine Flasche - wenn die Flasche dunkel ist, ist es besser, sie kann aber auch licht sein -, dann verstopfe man das Öl wohl.
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So nun jemand von den vorher erwähnten Schmerzen befallen wird, so benetze er einen frischen, gesonnten Lappen mit diesem Öl und lege ihn auf das schmerzende Glied, so wird es in Kürze besser. Auch bei Brust- und Seitenstechen, wenn solche rheumatischer oder gichtischer Art sind, kann solches Öl mit großem Vorteile angewandt werden.
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Nächstens von noch einigen Arkanen oder Hauptlebensmitteln.

Fußnoten