Gottes Neue Offenbarungen

Lebensgeheimnisse

Eröffnungen über wichtige Lebensfragen

- Kapitel 25 -

Wachsen

13. September 1875
Schon vor geraumer Zeit wolltest du sowohl die Bedeutung dieses Wortes als den eigentlichen Begriff vom Wachsen deinen Freunden und Schwestern auseinandersetzen; allein, bald mangelte dir der Gedankenstrom, diesen Stoff so zu behandeln, wie er behandelt deinen Brüdern zum Nutzen gereichen sollte.
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Nun, jetzt will Ich dir sowohl dieses Wort als wie den Prozeß beim Wachsen in geistiger und materieller Weise erklären, und mit dieser Erklärung wieder einen Baustein zum großen Bau der geistigen Erkenntnis hinzufügen, damit ihr wieder erkennen möget, wieviel noch von euch ungekannt ist, und wieviel, wollte man nur einzelne Vorkommnisse in der Natur betrachten, noch zu beleuchten wäre, bei Dingen, die, eben weil ihr sie alle Tage vor Augen habt, euer Interesse nicht im mindesten in Anspruch nehmen.
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Wir fangen wieder bei der Bedeutung des Wortes selbst an, und fragen ganz einfach: Was heißt eigentlich ,,wachsen"?
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Wachsen heißt zunehmen, und zunehmen will sagen: zu dem Bestehenden etwas hinzufügen, wodurch sodann in der materiellen Welt der Gegenstand an Umfang (und Gewicht) gewinnt und in der geistigen Qualität sich verbessert.
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Nun, ihr seht um euch herum alles wachsen, und solange ihr jung seid, könnt ihr das Wachsen oder Zunehmen selbst eures Körpers an euren Kleidern beobachten; aber das eigentliche ,,Wachsen", weder um euch noch in euch, versteht ihr deswegen doch nicht. Es interessiert euch auch wenig, weil ihr gewohnt seid, dieses Treiben in der Natur alle Tage vor euch zu sehen. Und doch, würdet ihr den Prozeß ganz kennen, welcher vor sich geht beim Wachsen nur eines Grashalmes, ihr würdet bald bemerken, daß beim Wachsen noch bei weitem mehr dahintersteckt, als euer gewöhnlicher Weltverstand zu begreifen fähig ist.
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Selbst eure Gelehrten können euch nicht zuviel über den Prozeß des Wachsens sagen, weil auch sie, trotz aller mechanischen Mittel, doch den geistigen Apparat nicht begreifen können, der beim Wachsen eines jedwelchen Gegenstandes oder Wesens die Grundbasis ist, um so mehr, da sie beim Wachsen oder ,,Zunehmen" auch im nämlichen Augenblick ein ,,Abnehmen" bemerken könnten, welch letzteres mit der Zeit und der Lebensperiode gemäß vorherrschender wird und den Tod ,,des materiellen Lebens" oder Verwandlung in anderes herbeiführt.
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Um euch nun eine schwache Idee zu geben von dem, was beim Wachsen eines Gegenstandes, sei er lebend oder leblos, vorgeht, so muß Ich euch vorerst noch eine Frage beantworten, und diese heißt:
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,,Was treibt denn jeden Gegenstand an, daß er wachsen will und muß?"
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Sehet, hier werden die Gelehrten oder Naturforscher gleich mit der Antwort fertig sein, und diese wird so lauten: ,,Es ist das Gesetz der Natur, das alles Geschaffene vervollkommnen will, bis es den Standpunkt seiner höchsten Ausbildung erreicht hat!"
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Nun, mit dem ,,Gesetz der Natur" mag sich ein jeder zufriedenstellen, wenn er mag; aber wer geistig sich ausbilden will, wer die Materie in ihren geistigen Geheimnissen belauschen und erforschen möchte, wie sie dort geheimnisvoll in kleinen, euch unsichtbaren Zellen, Gefäßen und Wesen den Lebens-Urgrund, Mein eigenes Ich in Parzellen (Teilchen) vorerst geistig, dann körperlich zusammenwebt, dem genügt die Antwort als ,,Naturgesetz" nicht, denn sein Wissen möchte sicherere Beweise haben, daß eben im Kleinsten wie im Größten Ich der Schöpfer und Vater alles Geschaffenen immer der Nämliche bin und Ich überall Meine Haupteigenschaft, die Liebe, allein wirken lasse. Und eben für solche Wissensdurstige, welche überall nur Mich suchen, in allem nur Mich erkennen wollen, eben für solche soll dieses Wort wieder als Aneiferung dienen, nicht nachzulassen, auch im Kleinsten Mich, den Größten, wieder aufzusuchen, um Ihn noch besser verstehen und lieben zu lernen.
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Sehet, solche Forscher, wie Ich sie hier bezeichnete, solche Forscher sind auf dem Wege, auch ,,Meine Kinder" zu werden, weil sie nur den Gedanken als Hauptmotiv ihres Suchens haben - Mich, ihren Vater, so genau wie möglich kennenzulernen, und für sie soll auch der Schleier eines alltäglichen Lebensprozesses besser gelüftet werden, damit ihr Sehnen gestillt und aus dem Ahnen, Fühlen und Forschen eine geistige Gewißheit erwachse.
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Sehet, in jedem Samenkorn liegt ein Trieb der Ausbildung verborgen, der dasselbe, sobald es in die rechten Verhältnisse eingetreten ist, welche seine Entwicklung begünstigen können, zur Ausbildung des in ihn Gelegten antreibt, und so seine Transformation in andere Gefäße und Organe bewirkt, beschleunigt, und so lange forttreibt, bis aus dem Samenkorn alles hervorgegangen ist, was in ihm lag, und von seinen primitiven (anfänglichen) Bestandteilen selbst nichts mehr übriggeblieben ist.
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Dort, wo eben die ersten Anfänge sind, in dem mikroskopischen Zellgewebe des Samens, dort reagiert das große Lebensprinzip des Universums und bildet die Zellgewebe aus nach seinen Substanzen, welche wieder mit andern Stoffen in Verbindung gebracht, sich verhärten, sich aneinander ankleben, und so eine Zelle um die andere bilden, in welchen dann nach ihrer Ausbildung die Bildung anderer Organe wieder vorbereitet wird.
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So sind im ersten Anfang Magnetismus und Elektrizität als Wärme-Entwickler tätig, welche durch die Wärme andere Stoffe zersetzen, sie in Verwesung bringen und durch die Verwesung des Fremden die Entstehung des Eigenen begründen.
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Zuerst ist der geistige Trieb, der die ganze Schöpfung durchdringt, der Mein eigenes Ich ausmacht, und ewig unendlich wie Ich Selbst nur von Stufe zu Stufe vervollkommnen, ergänzen will, welcher das geistig feinste ,,Fluidum" in Säfte verkörpert. Diese Säfte selbst sind aber wieder nur kleinste Kügelchen, welche in feiner Haut umschlossen die ersten Anfangs-Prinzipien eines ewigen Lebens als Körperteile enthalten, welche dann, je weiter dieses Transformieren geht, von Stufe zu Stufe dichter und so nach vielen Verwandlungen erst euch Menschen mit euren Instrumenten sichtbar werden.
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So geht der Prozeß in jedem Ding fort und fort, überall dehnen sich die Zellgewebe aus, geben von dem ihrigen etwas ab, was nicht mehr zur Erhaltung des eigenen Lebens nötig ist, und nehmen stets neue Substanzen auf, die wieder teils zum eigenen, teils für anderes Leben ihnen in jedem kleinsten Zeitpartikel zugeführt werden.
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So verkörpert sich, was euch unsichtbar, unfühlbar und unwägbar ist, zu fester Masse, wird scheinbar flüssig, durch die Wärme zur Tätigkeit angeregt, verdichtet sich dann nach und nach ebenfalls wieder nach dem Bedürfnis des Zusammenhaltens, ob auf kurze oder längere Dauer, bis wieder eine andere Stufe erreicht ward, wo diese ersten Zellen andern komplizierteren Platz machen müssen.
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So ist dieser Prozeß, der unaufhaltbar in dem ganzen Geister- und Weltenreich gleichmäßig fortgeht, der erste Anreger alles Erschaffenen, um es seinem Ziel entgegenzuführen, und so ist dieser Trieb das, was ihr ,,Wachsen", Ich aber ,,geistiges Leben" nenne, welches mitten im scheinbar Starren die geistige ewige Idee eines segnenden Schöpfers und Vaters festhält und so die Kette bildet, vom ersten Gedanken oder der Idee, als Bestandteil Meines Ichs hervorgegangen, die Ewigkeit, die Unverwüstbarkeit, die Unendlichkeit in sich tragend, um so am ehesten beweisend, daß selbst im harten Stein wie im letzten geistigen Engel die nämliche Macht, das nämliche Prinzip obwaltet, welches im Materiellen Gleiches zu Gleichem, auch im Geisterreich demselben Grundsatz huldigend, alles gleichzumachen strebt, damit aus allem materiell Geschaffenen Geistig-Verwandtes werde, und dort wieder weiter und weiter vorwärts gehend reiner, feiner, höher und schöner seinem Urheber sich nähernd, vervollkommnet das Ziel wieder erreichen kann, von wo aus es vor Millionen von Jahren als einzelner Lichtstrahl in die weiten Räume der Schöpfung gesendet wurde.
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Sehet, ihr stumpfen Geschöpfe, in denen der Keim einer Unendlichkeit liegt, sehet, alle Tage geht die Sonne als Lebensträgerin über euren Häuptern auf, bringt euch Leben, Licht und Wärme, aber ihr geht gleichgültig unter ihr herum. Niemand denkt ja nur einen Augenblick an das, was wohl ein Lichtstrahl, wenn er auf eure Erdscholle auffällt, dort bewirkt. Niemand begreift, wieviel von göttlicher Lebenskraft, geistigem Material in diesem einzelnen Lichtstrahl, der aus Millionen Meilen weiter Entfernung auf die atmosphärische Umhüllung eines andern Körpers gesendet, von dort reflektiert zu euch kommt, hier chemische Verbindungen erweckt, Leben verbreitet, zur Tätigkeit alles anspornt, damit ein jedes seinen Zweck erfülle, damit das Gedeihen, das Wachsen, das Zunehmen vollführt werde, so wie Ich es in Meiner unendlichen Liebe gedacht und schon lange vorausbestimmt habe.
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Und eben ein solcher Lichtstrahl, der Sonne geborgt von einer andern, ist auch nicht Eigentum dieser zweiten, sondern ward auch ihr von andern noch größeren Welten gegeben, wo sodann die Wechselwirkung fortgeht bis an die Grenzen der materiellen Welt, wozu erst der Hauptfaktor alles Lebens ebensoviel Verwandlungen im Geistigen durchmachen mußte, wie ihm beim Eingang ins materielle Leben noch bevorstehen.
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Von Mir geht der Strahl des Geisteslichtes aus, durchdringt die ganze Geisterwelt, sättigt sie, belebt sie, vervollkommnet sie und geht dann in die materielle Welt von Sonne zu Sonne, von Planet zu Planet, von Komet zu Komet, überall wieder durch Zersetzung, Verwandlung neues Leben hervorbringend, welches endlich in den Welten, in ihrem Innern zur Vervollkommnung der eigenen Masse, bis zum scheinbar toten Stein verkörpert, dort durch Zersetzung nach und nach verfeinert wieder aufsteigt, durch die ganze Stufenleiter einer Vegetation, einer Tierwelt, eines Menschengeschlechts, bis im Alter die Verwandlungsperiode ihre Materie löst, und wo dann geistig erst noch vervollkommnet wird, was in Materie nicht zu lösen war.
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So nimmt der Grashalm von der Erde in sich auf, was die Sonne durch ihr Licht und ihre Wärme in derselben für ihn zubereitet; so entwickelt er sich, wächst und geht seiner Bestimmung entgegen, um dann die Elemente und Nahrungsstoffe zu enthalten, die für andere Organismen tauglich s in d .
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So geht in seinen Wurzeln, hervorgegangen aus dem ersten Samen, der erste Prozeß vor sich, der dann in doppeltem Streben sich kundgibt, im Aufsaugen von unten und im Einsaugen von oben.
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So steht ein Grashalm, ein unbedeutendes Ding für Millionen von Menschen, zwischen zwei Welten, zwischen der Welt seiner Erdscholle, auf der er wächst, und zwischen einer Welt voll geistiger Einflüsse, die von ferne herkommend in ihm das ergänzen müssen, was von unten herauf allein nicht möglich ist; so wächst der Grashalm, so wächst jedes geschaffene Ding, jedes Tier und jeder Mensch!
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Und was ihr hier im Materiellen seht, das ist im Geistigen individuell in jedem einzelnen Leben das nämliche; das geistige Leben eines jeden Tieres ist erstens zur eigenen Ausbildung, sodann zur Bildung anderer Leben bestimmt; fort und fort, von Stufe zu Stufe reihen sich die Geistes-Entwickelungen, die Geistesfähigkeiten fortschreitend aneinander, bis im Menschen die andere geistige Bestimmung sich noch mehr geltend macht, weil ihm auch die Mittel gegeben sind, welche allen andern Geschöpfen nur dürftig verliehen wurden, die Mittel der Mitteilung, wo einer dem andern mit wohlartikulierten Worten sagen kann, welchen Eindruck die umgebende Natur auf ihn macht, und welche Eindrücke und Gefühle sich in seinem Innern regen.
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Es ist die Sprache, die Mitteilung, obwohl noch beschränkt; denn es gibt noch andere Mitteilungen, die bei weitem besser und leichter das auszudrücken vermögen, was eine Seele in den höchsten Momenten fühlen kann, als eure irdische Wortsprache. Aber es ist nicht so leicht, dieses alles euch verständlich zu machen, weil ihr Menschen doch im Grunde nur menschlich denken könnt!
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Eben weil beim Menschen das Hereinragen einer Geisterwelt, oder sein Hereinragen in diese, sich öfter und stärker manifestiert als bei allen Tieren, ebendeswegen ist es ihm zur Pflicht gemacht, diese Eindrücke zu benützen und sich seiner geistigen Heimat würdig zu machen!
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Ebendeswegen, weil ein Geisteslicht, eine geistige Sonne ihn bescheint, ebendeswegen muß und soll er auch geistig wachsen, geistig zunehmen, um sich seines Schöpfers würdig zu machen, Der ihn mitten in eine Welt des Wunderbaren als selbst das größte Wunder gestellt hat, damit er seiner Stellung sich bewußt, wie des Einflusses des materiellen Sonnenlichtes so auch des geistigen, noch intensiveren sich bewußt werde, um zu wachsen, sich zu vervollkommnen, sich würdig zu machen, bis die große Transformation an ihn heranrückt, die geistige Verwandlung und Abstreifung des materiellen Leibes, um einen leichten geistigen anzuziehen, der schon bei Lebzeiten aus dem materiellen Erdenleib gewoben, ihm als Umkleidungsmittel dienen solle; wo, je feiner er ist, desto leichter dann auch die großen Strahlen einer Geistessonne durchdringen können, um auch in ihm, wie beim Grashalm auf der Erde, das in ihm Schlummernde zu wecken, und er so, das über ihm ausgebreitete Lichtmeer einsaugend, ein wahrer Bürger eines Geisterreiches werde, wo, wie die Blume auf dem Felde sich freudig nur der Sonne zuwendet, er ebenfalls nur der großen Sonne im Geisterreiche, Mir, sich zuwenden kann, und von dort dann in vollen Zügen einschlürfen möge, was im irdischen Leibe ihm unmöglich war.
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So soll der Mensch dann geistig wachsen, geistig zunehmen und Bürger eines Geisterreiches und Kind eines Schöpfers werden, in Dessen Behausung keine Sonne mehr untergeht, sondern das Licht der Wahrheit stets fort und fort leuchten wird!
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Betrachtet also die euch umgebende Welt mit etwas mehr aufmerksamem Auge, erwecket euer geistiges Verständnis; es liegt noch vieles Geistige in der materiellen Schöpfung verborgen, welches aber nur ein Hellsehender, kein Blinder bemerken kann.
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Allsehend bin Ich, wollet ihr Meine Kinder werden, so müsset auch ihr schärfere Augen haben und weit hinaus über Materie und deren Dauer den eigentlichen Grundkeim alles Wesenden, den eigentlichen Endzweck des ganzen Universums klar vor Augen haben, nur dann ist neben eurem körperlichen Wachstum, neben eurer körperlichen Vervollkommnung und neben eurer irdischen Mission ein geistiges Wachsen, ein geistiges Gedeihen und ein geistiger Himmel voll Seligkeiten erreichbar, der vorerst in eurem eigenen Innern, dann um euch sich ausdehnend bis zu Mir reichen soll, wo ihr in allem den ewig liebenden Vater erkennen werdet, Der aber nur denen die größten geistigen Genüsse vorbehalten hat, die sich auch innerlich dazu fähig gemacht haben, sie zu ertragen und zu fassen!
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Wachset also, Meine Kinder, an Erkenntnis, an Einsicht in Meine materielle Schöpfung; verlieret euch nicht in eitlen irdischen Dingen, welche von kurzer Dauer sind, suchet das Unzerstörbare, das Ewige, suchet Mich, und ihr werdet bei diesem Tausch zwischen Materiellem und Geistigem nichts verlieren, sondern bloß gewinnen, oder ,,wachsen", so wie Ich das Wachsen im Materiellen wie im Geistigen verstanden wissen möchte! Amen!
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Im letzten Wort erklärte Ich euch das Wachsen, was es bedeutet, und wie es sowohl in der materiellen als in der geistigen Welt vor sich geht. Ich zeigte euch bildlich sowohl im Wachstum eines Grashalmes als in der geistigen Fortschreitung des Menschen und der ganzen Geisterwelt, wie man wächst, und wie man sich stets vervollkommnend ewig fortschreitet, um seine Mission zu erfüllen.
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Jetzt in diesem Wort will Ich euch nun wieder aus der materiellen Welt die geistige erklären, und wie bei der Pflanze, zum Beispiel beim Grashalm, das Wachsen sichtbar zu einem andern Produkte, zur Blüte oder Blume drängt, so auch selbst im Menschen, irdisch betrachtet, derselbe Prozeß sich entwickelt, wobei aber auch im Geistigen dieser Prozeß und das Produkt in der großen Geisterwelt stets ebenfalls das nämliche, der Blüte oder Blume entsprechend, stattfindet, was aber nur in Entsprechung angedeutet werden kann.
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Sehet, wenn eine Pflanze, aus dem Samenkorn sich entwickelnd, anfängt zu wachsen, sich auszubilden, sich zu entfalten, so ist ja doch die nächstliegende Frage, die man an einen Schöpfer derselben stellen könnte, diese: ,,Zu welchem Zweck wächst sie denn?"
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Nun, da Ich als geistig denkender Schöpfer des ganzen Universums bei allem, was Ich schuf, einen Zweck haben mußte, ebenso wie ihr, wenn ihr etwas zustande bringen wollt, so ist natürlich die Antwort auf diese Frage:
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,,Daß Ich die Pflanze nicht aus Zeitvertreib geschaffen und auch ihre ganze Einrichtung nicht aus Zufall so angeordnet habe, wie ihr bei näherer Untersuchung es leicht entdecken könnt, sondern ihr werdet bald einsehen, daß alles Drängen, Bilden und Treiben im Organismus einer Pflanze einem gewissen Zweck entgegentreibt, und dieser Zweck als nächstes Stadium ist neben der Ausbildung von Stamm und Blättern die Blüte oder Blume, wo dann in andern Formen ein anderer Organismus hervorgegangen ist, der dem früheren nicht im mindesten ähnlich ist, und der wieder in seinem Schoße noch eine Phase der Entwicklung anbahnt, welches das Endziel der Pflanze ist, nämlich die Frucht oder der Same zu einer neuen Pflanze ihresgleichen.
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So beim Pflanzenreich, so beim Tierreich, und so selbst beim Menschengeschlecht, soweit es sich um Ausbildung ihres Körpers handelt, der als Werkzeug zur Vervollkommnung einer in ihm wohnenden Seele dienen s o ll!
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Nun wollen wir beim Pflanzenreich vorerst den ganzen Prozeß der Weiterbildung aufmerksam, nämlich geistig betrachten und dann auf das Ähnliche in den andern Reichen übergehen.
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Sehet, ihr habt letzthin gehört, wie im Grashalm Zelle an Zelle, Faser an Faser sich anbaut, sich entwickelt, wie die (bildlich gesagt) Blutkügelchen ihre Säfte in alle Räume der Pflanze treiben, dort verwandeln, zersetzen und ausbilden; ihr habt gesehen, wie eine geistige Macht diese Bewegung leitet, sie zu etwas, was in der primitiven Bildung noch nicht ersichtlich ist, antreibt, und jetzt, wo ihr alle wißt, daß die Blüte oder Blume der zweite Ruhepunkt ist, welcher eine Neubildung genannt werden kann, jetzt wißt ihr auch, daß neben allen den Erhaltungsmitteln des Bestehenden noch andere Elemente von der Mutter Erde aufgesaugt, durch Stamm und Blätter dem Prozeß des Lichtes ausgesetzt, bei vielen Pflanzen duftende Blüten hervorbringen, die mit Farbenglanz euren Augen und mit Wohlgerüchen euren Sinnen wohltun.
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Nun, die Blüte oder Blume ist nichts anderes als das Produkt von Grobmateriellem, feinerem Seelischen und Göttlich-Geistigem. Sie ist der Zustand einer geistigen, freudigen Wonnezeit, wo nach langem Arbeiten, vom Samenkorn angefangen, durch Stamm und Blätter hindurch das Schönste, dem Lichte Nächstverwandte zu einem geschlossenen Komplex verarbeitet wurde, welches ihr bildlich als den Brautstand der Pflanze ansehen könnt, wo sie sich ihrer Errungenschaften freuend, im Hochzeitskleide ganz dem Sonnenund geistigen Schöpfungslichte hingibt, nachdem sie alles Dazugehörige mit Mühe und Kampf dem Grobmateriellen abgerungen hat.
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Sie schwelgt in dem Bewußtsein des Errungenen, wiegt sanft ihr Köpfchen zwischen leichten Lüften, stets der Sonne sich zuwendend und Duft und Wohlgeruch als Entsprechendes ihres Wesens der sie umgebenden Luft, den Pflanzen, Tieren und Menschen mitteilend.
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Die Pflanze steht da im Brautschmuck; das Feinste, am meisten dem Lichte Verwandte, ist eingekleidet in zarte Blätter, die noch mit einer Masse kleiner Saugadern vom Lichte aufsaugen, was für ihr neubegonnenes Werk nötig ist; denn die Pflanze - ihren Brautstand errungen habend - bleibt dabei nicht stehen; vorwärts drängt es sie, höher und höher stets zu andern geistigen Zwecken; immer mußte das Feinere vom Gröberen geschieden werden. So entstanden aus dem Samenkorn durch Verwesung der äußern Umkleidung die ersten Elemente, die Wurzeln, mit denen sich der innere Teil des Samenkornes mit der es umgebenden Erde in Verbindung setzte; so saugen dann die Wurzeln die ersten Elemente ein, welche zur Bildung des Stammes gehören, so aufwärts treibend verfeinerten sich die Säfte des Stammes zur Blätterbildung; und nachdem natürlich im Stamme nur das, was des Stammes, im Blatte, was des Blattes, aufgenommen werden konnte, so trieb der Organismus des primitiven Samenkorns noch andere Substanzen, andere Elemente in die Höhe, dem Lichte der Sonne, dem Lichte der ganzen Sternenwelt und des ganzen geistigen Universums zu, welches sodann als das Feinste, geistig aus Materie entwickelt, in der Blume oder Blüte eingeschlossen, das Resultat des Brautstandes, die Befruchtung, die Fortpflanzung weiterbildet, wodurch eben alles von Mir Geschaffene nur einmal ins Leben gerufen, ins Leben gerufen durch einen unendlichen Gott und Herrn, ebenfalls den Keim der ewigen Fortdauer in sich bergen mußte; denn nur solche Schöpfungen sind eines Gottes, sind Meiner würdig und angemessen.
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So wie der Brautstand die Wonnezeit eines erreichten Zieles sein sollte, so ist auch die Blütenzeit in der Pflanzenwelt das Stadium des höchsten, intensivsten Lebens, wo alle Fakultäten (Fähigkeiten) entwickelt, wo alle Nerven und Fasern gespannt mit Ungeduld dem Augenblick entgegenharren, wo die höchste Wonne ihre Befriedigung, wo der höchste Zweck erreicht und das Göttliche, Ewige seinen größten Triumph feiert.
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Dieser Akt ist ebendeswegen von dieser großen Bedeutung und die Natur bei jedem kleinsten Produkt feiert denselben mit all ihren Mitteln, weil es eine Vorbereitung zu einem Schöpfungsakte ist, welcher nicht materiell, nicht bloß geistig, sondern gottverwandt ist.
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So ist nun die Pflanze an dem Punkte angelangt, wo sie, die Geschaffene, eine Schaffende wird.
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Begreifet ihr nun den Wert einer Blüte, einer Blume; ihr, die ihr soviel Mißbrauch mit diesen höchsten geistigen Schöpfungen macht, ohne je dabei zu bedenken, wenn ihr eine Blume oder Blüte pflückt, wie geistig weh ihr einer Pflanze tut, da ihr derselben gerade den Dolch ins Herz stoßet, wo sie vor Wonne, vor Seligkeit, vor Dankgefühl für ihre Existenz überfließen möchte, weil sie ihre höchste geistige Stufe erreicht hat und der Fruchtbildung entgegengeht.
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Stumpf seid ihr Menschen alle, ihr wisset nicht, was im geringsten Prozesse der lebenden Natur vorgeht, ihr kennt nur eure eigenen Gefühle, achtet wenig oder gar nicht die der ganzen Tierwelt, und von dem geistigen Leben einer Pflanzen- oder Steinwelt habt ihr keinen Begriff. Und doch sage Ich euch, daß alles, was Ich erschuf, geistiges Leben hat, ein Leben der Unendlichkeit, ein unzerstörbar Ewiges, das, wenngleich von euch verleugnet, doch existiert, aber als zartes geistiges Leben auch nur einer zarten, höchst fein gebildeten Seele zu begreifen möglich ist, aber nicht Geschöpfen, die, obwohl hochgestellt im Schöpfungsplan, doch noch bis über die Ohren im Schlamme der niedrigsten Leidenschaften stecken.
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Daher die vielen Beleuchtungen von verschiedenen Naturprodukten, von Naturgesetzen und Einrichtungen der ganzen geschaffenen Welt, welche Ich euch gegeben habe, damit ihr eure geistigen Augen weit aufmachen sollet, um die große Geisterwelt zu erkennen, welche weit über die Materie hinaus in alles eingreift, überall schafft und webt, und überall, selbst in dem anscheinlich Materiellsten, den großen geistigen Schöpfungsgedanken der ewigen Liebe in Millionen von verschiedenen Formen euch vor Augen gestellt hat.
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Was vom Pflanzenreich, vom Grashalm, von seiner Blüte, von seiner Frucht gesagt wurde, das gilt ebenfalls vom Tier- und Menschengeschlecht.
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In der Bildung des tierischen oder menschlichen Körpers ist es ebenfalls ein in eine kleine Zelle eingeschlossener göttlicher Funke Meines Geistes, der von dort angefangen den Körper, das Nerven- und Blutsystem bildet, und wie die Pflanze zur Blüte, so auch beim Menschen und Tier am Ende seines Knochenbaues, als gleichsam Blume, als Blüte, die Gehirnmasse aufbaut, wo alle Intelligenz, alles Geistige sich konzentriert, was zum Leben, zur Aus- und Fortbildung des Geschlechtes nötig ist.
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Beim Tier sind diese Blütenperioden oft durch heftige Kämpfe, große Erregungen im ganzen Nervensystem bezeichnet. Das Tier wird noch an Meiner Hand geführt, und nur wenn es Zeit ist zur Begattung, fühlt es Meine Macht im höchsten Grade, welche es zu etwas treibt, was es wohl oft ahnt, aber nicht gewiß weiß.
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Kein Schöpfungsakt kann ungestört (das heißt ohne mächtige Erregung) vollzogen werden; es ist derselbe ein erlaubtes Eingreifen in Meine Macht, und da muß natürlich der Prozeß alle Lebensorgane so in Anspruch nehmen, damit, obwohl nur Gemisch des Materiellen, doch wieder Geistiges sich entbinde, das aber wieder in der Materie gebunden doch so viel Kraft besitze, sich selbst nach und nach zu entwickeln und einer geistig höheren Stufe entgegengehen zu können.
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So wie beim Tier meistens schon die Stirn mehr nach oben gewendet, ist beim Menschen auch das Gehirn mit seinem gallertartigen Stoff, mit seinen Windungen der Sitz aller geistigen Eigenschaften, welche die Seele nötig hat, erstens, um sich in steter Verbindung mit der Außenwelt zu halten, und zweitens, um eben dort durch Ausbildung, Vergeistigung des Materiellen den geistig-seelischen Menschen als Bewohner eines ewigen Jenseits vorzubereiten, um sich zu vervollkommnen und Mir ähnlich zu werden, soweit es sein Organismus und seine geistigen Fähigkeiten schon auf Erden erlauben.
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Was beim Tier ,,Instinkt", bei der Pflanze ,,Gesetz", das ist beim Menschen ,,frei" ihm gegeben zur Benützung, damit, obwohl der höchsten Erregungen fähig, er sich selbst beherrschen lerne, auf daß er so ein Mir ebenbürtiges Wesen werde, welches frei ohne Zwang die Schranken des moralischen Gesetzes nie überschreiten sollte, was aber leider nun bei den meisten doch geschieht, jedoch müssen die Folgen eben von ihnen selbst auch getragen werden.
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Sehet, beim Menschen ist es das Gehirn, da alles Erhabene gedacht und gefühlt wird. Das Gehirn ist der Sitz der geistigen Eigenschaften; aber das Gehirn allein könnte für sich selbst nicht bestehen, würde es nicht durch einen andern Nervenkomplex stets in Tätigkeit erhalten, wie alle anderen Organe, und dieser Nervenkomplex ist euch bekannt unter dem Namen ,,Sonnengeflecht" oder Nerven-Zentrum der unwillkürlichen Bewegungen; dort ist eigentlich der Sitz der Seele, von dort aus bildet sie, webt sie den Leib, erhält und verbessert, wo Schaden ist, von dort aus bewegt sie das Herz in rascheren Schlägen, bei Gemütsbewegungen, bei Leid und Freud.
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Von dort gibt sie durch Sprache und Blick der Außenwelt kund, was im Innern vorgeht, und dort wird geistig verdaut, was durch Ohr und Auge ins Innere gedrungen ist.
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So wie die Pflanze durch das Licht, seine Wirkung und seine Strahlen, mit der ganzen geistigen Welt in Verbindung stehend, ihre Wonnezeit, ihren Brautstand genießt, so genießt der Mensch ebenfalls bei Annäherung seiner Blütezeit diesen Einfluß der höheren Geisterwelt, die ihn umgibt und die in ihm und außer ihm lebt, webt und alles erhält, so wachsen die Gefühle der ersten Liebe, des Erwachens eines Zustandes, welcher das materielle Leben ganz zurückdrängen möchte, und den bei euch einst ein griechischer Weltweiser als höchstes Stadium des Menschen hingestellt hat, und der euch noch unter dem Namen ,,platonische Liebe" bekannt ist.
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Ja, so sollte diese erste Liebe auch aufgefaßt werden; denn es ist die Blütenzeit der menschlichen Natur, die zum Schöpfungsakte der Zeugung eines neuen Wesens drängt, welches aber ebenfalls nicht ein materielles, sondern ein geistiges Produkt werden sollte.
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Daß durch die Berührung der Körper die schönsten Illusionen wieder vergehen müssen, ist ja natürlich; denn Ich habe in euch nicht körperlose Geister (siehe Predigt 49), sondern irdische Menschen geschaffen, welche ebenfalls das, was sie als geistige Wesen gekostet hatten, als irdische Wesen, als Keim in ein neues zu werdendes Wesen niederlegen sollten!
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Diese Liebe, dieses Wonnegefühl, diese Seligkeit, die beide Geschlechter zueinander führt, diese Liebe soll nur der Impuls sein zur Erschaffung eines Wesens, das ebenfalls einst Mir ähnlich werden sollte!
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Um solche Wesen zu zeugen, gehört eben vorerst selbst die höchste geistige Würde dazu, damit das Ergebnis seines Schöpfers würdig sei! -
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Eure sozialen Zustände, eure niederen Leidenschaften haben meist verhindert, daß diese erste Liebe auch auf Erden die letzte geworden ist, und eure Genußsucht hat längst schon durch Mißbrauch eurer Triebe eine Welt geschaffen, deren Bewohner, kaum geboren, schon wieder dem Tode entgegeneilen, nachdem die meisten Menschen beiderlei Geschlechtes mit Not, Elend und Enttäuschung gekämpft, aus Langeweile Kinder gezeugt haben, welche den Eltern gleichen, in allem ihnen nachfolgen werden, und am Grabe angekommen, ebensowenig wie sie, ihre Eltern, wissen werden, warum sie geboren wurden und warum sie sterben müssen.
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Seid versichert, Meine lieben Kinder, Ich habe die Welt ganz anders erschaffen, als ihr sie jetzt seht. Ich habe dem Menschen die schönsten Formen gegeben, Ich habe ihn mit seiner Blume oder Blüte (das Gehirn), dem ganzen Universum entgegengestellt, ihm die Fähigkeit eingehaucht, mit dem Gedankenflug über alle weltlichen Räume hinweg bis zu Mir zu dringen. Ich habe ihm Organe gebaut, die es erlauben, trotz Materie ihn eine geistige, große erhabene Welt fühlen zu lassen, die, wenngleich weit über ihm, doch nur in ihm selbst ist. Ich habe ihm die Sinne gegeben, das Auge, Meine Wunder zu betrachten, das Ohr, Meine Harmonien zu hören, und die Sprache, um seinen Mitmenschen sein ganzes großes geistiges Inneres aufzuschließen, denn was wäre alles Geschaute, alles Gehörte ohne Mitteilung?
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Ich habe ihn, den Menschen, wie zum Beispiel hier auf eurer kleinen Erde, zum Herrn dieses Erdballes hingestellt, damit er sich nicht beklagen könne, Ich hätte ihn stiefmütterlich behandelt, Ich habe ihm durch Mein einstiges Daniedersteigen eine Lehre gegeben und zurückgelassen, die allein schon genug ist, auf ewige Zeiten der ganzen Menschheit ihre Würde stets ins Gedächtnis zu rufen.
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Ich habe ihn mit Geistesgaben ausgerüstet, sich alles auf dieser Erde zum materiellen Leben zunutze zu machen, damit das materielle Leben kein Hemmschuh in der Ausbildung des geistigen sein möge.
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Ich ließ ihn frei, selbst kann er handeln, selbst urteilen und wählen, wie er will!
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Ich habe ihn hingestellt, für diesen Erdball als gleichsam den Alleinherrn, und wie hat er alles mißbraucht, seinen Körper, seine Umgebung und seine unter ihm stehende Pflanzen- und Tierwelt! Und jetzt erschloß Ich ihm sogar noch das Geisterreich, zeigte ihm, noch lebend, was er erst nach seinem Hinscheiden erfahren sollte, und doch alles vergebens!
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Wie ein Wütender raset er fort; nur seinen niedrigsten Leidenschaften gehorchend, nur weltlichen Interessen frönend, leugnet er Mich, Meine Gesetze, tritt selbst die Menschenwürde mit Füßen, und wird auf diese Art die Folgen sich selbst zuzuschreiben haben, welche daraus erwachsen müssen.
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Ich erschuf diese kleine Erde, so wie die großen Sonnenund Weltkörper, zu ganz anderen Zwecken, als wie die Menschen es glauben.
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Ich erschuf Mein ganzes Universum zu einer großen Sphären-Harmonie, wo alles Liebe atmen, aber nicht mit Haß und Neid einer den andern verfolgen sollte, oder wo einer Tausende seiner Mitbürger zu egoistischen Zwecken knechtet und hinschlachtet.
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Nein, diese schönen Gefühle, die Ich euch in der Pflanze, im Wachsen, im Blühen und im Fortpflanzen entwickelte und selbst bei Menschen und Tieren nachgewiesen habe, sie sind nicht umsonst in aller Brust gelegt; so muß und so wird Meine Welt wieder werden; denn was gegen Meine Gesetze anstrebt, straft sich von selbst; und wenn Ich Selbst jetzt sogar direkt mit euch wenigen verkehre, so geschieht es ebenfalls bloß deswegen, weil zwischen Meinem Wort und dem Worte der Menschen ein großer Unterschied ist, und weil erst, wenn die Menschheit durch eigenes ungeschicktes Verfahren sich selbst viele Trübsale zuzog, sie so mürbe geworden ist und fähig, Besseres aufzunehmen, damit dann das Material schon fertig daliegt, mittels welchem der alte, längst vergessene, zerrüttete Bau des geistigen Menschenlebens wieder aufgebaut werde, und zwar nicht vorübergehend, sondern bleibend!
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Dann wird ein anderes Geschlecht auch andere Kinder zeugen, wird wieder die Liebe fühlen, wie Ich sie in ihr Herz gepflanzt hatte, und wird aber auch eingedenk seiner eigenen Würde, von keiner Eigenschaft, die Ich dem Menschen gegeben habe, Mißbrauch, sondern nur den rechten Gebrauch machen.
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Die Erdwelt wird wieder werden, was sie einst war, ein Paradies, wo nur diese Eigenschaft die vorherrschendste ist, welche Mein ganzes Ich allein ausmacht; es wird ,,Liebe" gegeben, ,,Liebe" empfangen, und so der Erde und ihren Einwohnern das rechte Maß gegeben werden, gemäß welchem sie in der großen Kette all Meiner Schöpfungen eine solche geistig bedeutende Stellung stets eingenommen hat.
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Wachset also, Meine Kinder! Öffnet eure Augen; nicht allein materiell, sondern geistig, und erkennet, wie um euch herum alles - selbst die Pflanze oder der Grashalm, welche ihr oft gedankenlos mit Füßen tretet - ein geistiges Leben hat, und daß hinter dieser scheinbaren Hülle auch des kleinsten Dinges ein unbekanntes Etwas stets ohne Unterlaß geschäftig ist, zum großen Vervollkommnungsplan beizutragen und Mir alle Meine kleinsten Partikel wieder zurückzubringen, welche Ich einst zur Prüfung vor Äonen von Jahrtausenden ausgesandt habe.
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Jede Sekunde gehen Millionen von Wesen und Dingen ins Geistige über, und jede Sekunde werden wieder Millionen von Wesen ins Materielle einverleibt. Alles ist eine Kette, wie in einem Ziehbrunnen der eine Eimer herauf-, der andere hinabgeht, so im Schöpfungsraum Vergehen und Kommen sich stets die Hand bieten!
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Es gibt auf eurer Erde keinen Ort, wo es ewig Nacht oder ewig Tag ist. Der Sonnenuntergang einer Gegend ist der Aufgang für eine andere; hier legen die Menschen arbeitsmüde sich zur Ruhe, dort erweckt der nämliche Sonnenstrahl, welcher euer müdes Auge trifft, den Schlaftrunkenen zu neuer Arbeit. So ist es in Meiner Schöpfung, - stets im Wachsen, stets im Blühen, stets im Neu-Erschaffen geht die Zeitenuhr ihren Lauf; aber nur der geistige Mensch kann sich dieses ewige Streben nach dem höchsten Ziel begreiflich machen, und nur dem geistigen Forscher und aufmerksamen Beobachter Meiner sichtbaren Natur kann der Schlüssel gegeben werden, um auch hinter dieser materiellen Verwandlung den großen geistigen Prozeß zu entdecken, der eigentlich die Hauptsache, das Urprinzip und das Endziel alles Geschaffenen sein wird!
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Immer und immer sage Ich euch und rufe es euch zu:
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Erhebet euch von euren irdischen Welt- und Verstandes-Kenntnissen! Lasset euch nicht für Augenblicke bloß begeistern von Meinen Worten, sondern behaltet sie stets im Herzen; wo ihr geht, wo ihr steht, möge euch der Gedanke begleiten, daß nicht alles das ist, was es scheint, und daß es ,,Gesetze" gibt, gegen welche man nicht ungestraft handeln kann!
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Begreifet diese Gnade Meiner direkten Mitteilung! Sie ist weit ernster zu nehmen, als ihr es meistens tut; denn jede Vernachlässigung, jedes Lauwerden wird sich an euch selbst strafen.
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Schon vor mehr als tausend Jahren rief ich Meinen Jüngern zu: ,,Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung fallet!" Auch heute sage Ich es euch wieder: ,,Wachet und betet", damit euch nicht eure eigenen Leidenschaften ins Schlepptau nehmen und euch zu Sklaven machen, während ihr zu Herren geboren worden seid!
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Es ist ja bei euch die Sklaverei so verhaßt, ein jeder will frei sein, überall hört man über Knechtung, über Tyrannei schimpfen, und doch, wer ist denn der jetzigen Menschheit größter Tyrann, als ihre eigenen Leidenschaften selbst!
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Die Menschen sind schon längst von dem Herrscherthron heruntergestiegen, auf welchen Ich sie alle gestellt habe; nur einzelne begreifen noch, was Ich mit dem Menschen wollte, jedoch noch sind sie zu schwach und zu wenig, um maßgebend auf die Schicksale der ganzen Menschheit einwirken zu können; aber Geduld! Auch hierin wird sich ein Wachsen und ein Blühen zeigen, die Knospe der geistigen Erkenntnis wird ebenfalls noch sich entfalten, und wie eine Blume einer anderen Welt als Nahrungssaft ihren Honig gibt, so wird auch diese Knospe im herrlichsten Lichte und mit den schönsten Farben strahlend, ebenfalls Tausende die Süße ihres Inhalts fühlen lassen, wenn des Bitteren genug zuvor genossen wurde.
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So, Meine Kinder, nehmet auch dieses Wort als Fortsetzung des letzteren und machet es euch eigen; nicht bloß zum Durchlesen habe Ich es euch gegeben, sondern zum Danachhandeln!
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Bedenket, die Zeit flieht, und - weit schneller als ihr es ahnet - die Stunden, die Tage, die Jahre verrinnen, und so mancher wird am Ende seiner Laufbahn bei weitem früher stehen, als er glaubte.
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Trachtet, daß es nicht zu spät ist und ihr nicht in der andern Welt mit Mühe erst erringen müsset, was euch hier in Fülle in den Schoß geschüttet wurde!
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Dieses als Mahnungs- und Danachachtungs-Wort! Amen!

Fußnoten