Gottes Neue Offenbarungen

Lebensgeheimnisse

Eröffnungen über wichtige Lebensfragen

- Kapitel 31 -

Worte an einen Rationalisten (II)

8. Dezember 1870
Du bist schon wieder angegangen worden, für den Freund deines Bruders M. als Antwort auf dessen letzten Brief Trostworte und Erklärungen von Mir zu erflehen.
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Nachdem es euch beiden am Herzen liegt, aus eurer Bruderliebe diesem Freunde soviel als möglich seine Zweifel und seine von Weltgelehrten eingesogenen Begriffe zu erläutern, und ihn, der zwar nach Aufklärung seufzt, aber dabei doch das früher Aufgenommene nicht fahren lassen will, den gewünschten Trost und die Ruhe wiedergewinnen zu helfen, so wollen wir sehen, ob wir nicht dieser Seele, statt ihres vermeintlichen ,,wissenschaftlichen" Lichtes, ein anderes geistiges Licht anzünden können, das sich zu dem früheren verhält, wie Sonnen- zum Kerzenlichte.
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Dein Freund ist natürlich in Aufregung gekommen durch Meine Worte, die ihr ihm gesandt habt. Diese Kost ist ihm neu, zwar nicht hart, aber doch ungewöhnlich; denn sie ist eine Kost für das Herz und nicht für den Kopf.
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Eure Weltgelehrten, die, wie Ich es schon das vorige Mal sagte, nicht gerade alles glauben, was sie schreiben, und auch öfters auf dem Totenbett alles widerrufen, was sie geschrieben haben, diese Gelehrten, wie sie sich irrtümlich nennen, bauen oft, ja meistens ihr ganzes System auf eine Hypothese, die falsch oder nicht, für sie wenigstens beweisbar ist; sie wissen dann mit so schönen Worten und so vernünftig scheinenden Schlüssen auf dieser Hypothese ein Gebäude aufzubauen, daß, wer den ersten Satz (der Hypothese) als wahr annimmt, natürlich auch alles andere glauben muß.
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Aber am Ende eines jeden so ,,geistreich" abgefaßten Buches, was ist denn da der gewöhnliche Schluß? Er ist, ,,daß bis hierher die materielle und rationelle Forschung geht, und weder geschichtlich noch experimentell weiter nachgewiesen werden kann, indem Erfahrung und die Instrumente nicht ausreichen, diese so schön ausgearbeitete Behauptung weiter verfolgen zu können".
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Was haben eure Gelehrten nicht alles schon geschrieben über die Entstehung der Erde, über ihre Formation, ihr Alter usw., und was ist das Endresultat? Daß sie nichts wissen! Denn diese Erd-Erschaffung, ihr nach und nach entwickelter Ausbau, ihre Bevölkerung von den untersten Schaltieren bis zum Menschen, umfaßt solche Zeiträume, daß die Geologen noch so viel herumgraben mögen in den letzten Schichten der Erdrinde, und sie werden dort nichts Erhebliches finden von dem, was Ich nur allein weiß.
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Was haben die Astronomen auf den mühsamen Wegen der Mathematik herausgefunden, aus dem großen Sternengewölbe, das jede Nacht über ihren Häuptern ein Meer von Wundern für den menschlichen Geist ausbreitet? Nur die Entdeckung von einer kleinen Zahl von Planeten, die eure Sonne umkreisen; außer diesen wissen sie nichts. Die allernächste Sonne, die außerhalb eures Sonnensystems kreiset, bleibt für sie trotz aller ihrer besten Instrumente ein kleiner Stern, und ein großes Rätsel.
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Was wissen sie von den großen Sternen- oder Sonnenkomplexen, die ihr Nebelflecken nennt? Nichts! Eure Fernrohre reichen nicht bis dahin, und eure Zahlen langen nicht aus, die Entfernungen auszudrücken, wo noch Sonnen voll Glanzes und voller Wunder mit Mich liebenden Wesen einander umkreisen und Mir, dem Herrn, ein beständiges Loblied singen; während dein Freund mich nur zur Not als daseiend annimmt (und das alles erst in eurer für euch unendlichen Hülsenglobe; was können sie erst von dem wissen, was außerhalb deren Haut liegt, wogegen diese ganze für euch unendliche Hülsenglobe im Universum nur ein Atom ist?).
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Was wissen die Gelehrten eurer Welt vom Tierreich, was wissen sie, wie die Tiere die Welt und die Menschen sehen? Sehet, ein Ochs ist für euch eine ganz fremde Welt; ihr wißt nicht, ob er euch grau, rot und blau, klein oder groß sieht; sein geistig intellektuelles Leben ist euch und allen Gelehrten ewig ein Rätsel, und so das Leben eines jeden Tieres.
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Die Gelehrten können nur die Tiere der Gattung nach äußerlich einteilen, sie zerschneiden, ihren materiellen Bau und seine Ähnlichkeit mit dem nächststehenden Tiere nachweisen, einzelne Eigentümlichkeiten in ihrer Lebensweise belauschen; aber warum das Tier da ist, wissen sie mit all ihrem Forschen nicht; und wenn sie dann aus dem Labyrinth von Rätseln nicht mehr herauskommen, in das sie sich selbst hineingearbeitet haben, dann fangen sie an, Mich anzuklagen, und glauben in ihrer Stubenweisheit an Meiner Stelle alles gescheiter gemacht zu haben, als Ich Selbst.
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Was wissen denn eure Ärzte und Anatomen samt ihrem unaufhörlichen Leichenzerschneiden (NB. und gar Vivisezieren) und dem chemischen Analysieren der Elemente, aus denen der menschliche Körper zusammengesetzt ist?
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Sie kommen Mir alle vor wie ein Schneider, der aus den Kleidungsstücken, die er zur Ausbesserung bekommt, den Charakter und die geistigen Eigenschaften dessen herauszufinden wähnt, der sie getragen hat. Das Materielle, ja das Grobmaterielle nur ist ihnen sichtbar, aber die stille Kraft mit Intelligenz, die diese Gefäße bis ins Kleinste mit gleicher Vollkommenheit baut, sie belebt und sie von der Zeugung an aufbaut und bis zum Tode erhält, diese Intelligenz kennen sie nicht; denn mit dem Sezieren läßt sie sich nicht finden.
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Seht das Gehirn eines Menschen an; was ist denn dieses Gewebe von verschiedener in feine Häute abgeschlossener und getrennter Masse mit ihren Windungen?
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Warum sind diese Windungen, warum nicht eine Masse, warum ist die graue und warum die weiße Masse? Zum Teil glauben eure Gelehrten entdeckt zu haben, wo diese oder jene Fähigkeit ihren Sitz hat. Was ist aber Fähigkeit oder Leidenschaft? Ist es ein Fluidum, ein elektrischer oder magnetischer Strom? Wie geht das Denken vor sich? Was geschieht dabei in den Gehirnmassen?
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Sehet, alles dieses! Wäre auch das Gehirn zutage gelegt und der Beobachtung zugänglich, so würden diese Gelehrten doch nichts sehen; denn ein Gedanke hat keinen Körper.
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Gerade hier in der halbkugelförmigen, weißgrauen Masse des Gehirns grenzen zwei Welten aneinander, die trotz alles Bestreitens doch da sind.
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Mag auch so mancher Materialist mit sophistischem Unsinn es wegleugnen wollen, an ihm selbst, noch im Wegleugnen beweist es sich, daß es existiert. -
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Siehe nun, dein lieber Freund hat in diesen Büchern das süße Gift der menschlichen Weisheit aufgesogen; er ist diesen Gelehrten Schritt für Schritt gefolgt, hat ihre Beweisgründe auch in seinem Leben oft dem Anschein nach bestätigt gefunden, und so ist er nun die Beute eines ,,Pseudo-(falschen)Wissens", das ihn nicht befriedigt und nicht tröstet, sondern ihn verdammt, das traurige Schicksal, das diese Gelehrten dem Menschen in der Schöpfung angewiesen haben, leider mit ihnen zu teilen, nämlich geduldig abzuwarten, bis nach vielem Unglück und Leiden des menschlichen Lebens endlich auch seine Stunde schlägt, die ihn aus diesem Jammertal entführt und ihn vielleicht zu einem Stück Wasser, oder Äther, oder Stickstoff macht (nach ihrer Idee)! Diese untröstliche Aussicht ist es, die ihn daniederdrückt, und da (zu ihm!) noch niemand gekommen ist, der ihn eines Besseren belehrt hätte, so ist er seines Lebens satt und seiner Existenz müde. -
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Ja, Mein liebes Kind, du hast wohl recht, wenn du die Welt so anschaust, wie du es wirklich tust, daß du gleichsam den Tag verfluchen möchtest, an dem du das Licht der Welt erblickt hast, und wo du schaudernd daran denkst, wenn der Tag kommt, an dem du wieder in ein unbewußtes Nichts zurückkehrst, aus dem du gekommen zu sein glaubst. Diese Aussicht ist freilich traurig, hoffnungslos nach so vielen Drangsalen, Leiden und Krankheiten, die den Menschen auf seiner ganzen irdischen Laufbahn begleiten, am Ende auf gar keine Vergeltung zu hoffen und nicht einmal den Grund zu wissen, warum man gelebt hat!
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Dies ist wirklich einem Gott nicht angemessen, Menschen erschaffen zu haben, die während ihres ganzen Lebens sich untereinander plagen, um am Ende wieder zu vergehen und sozusagen gar keinen Zweck gehabt zu haben, weder auf diese Erde zu kommen, noch von selber wieder wegzugehen; man müßte nur annehmen, es gäbe einen Gott, der Sich an den Qualen der Menschen weiden möchte, und da Er nichts anderes zu tun habe, sie bloß zu Seinem Zeitvertreib erschuf.
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Wenn du aber, Mein liebes Kind, so in einsamen Stunden diese Sache einer ernsten Betrachtung unterziehen willst, so frage Ich dich, ist es dir denn nie aufgefallen, daß trotz aller Mißhelligkeiten im menschlichen Leben auch andere Gefühle, andere Bewegungen sich in dir oft geltend machten, die nicht immer Überdruß und Verzweiflung verkündeten, die dir sanftere, tröstendere Seiten des geistigen Lebens enthüllten!
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Hast du nie Mitleid, nie einen Drang gefühlt, nach oben zu blicken? Ist dir nie das sanfte Gefühl der Liebe im Herzen aufgetaucht, mit dem du, der ganzen Menschheit verzeihend, sie doch lieben könntest?
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Hast du nie, sei es bei großen Naturereignissen oder in stiller Nacht beim Anblick des gestirnten Himmels, eine heilige Ahnung gefühlt, die, wärest du ihr gefolgt, dich höher getragen hätte in geistige Sphären, wo das Menschengetriebe verschwunden wäre und einem schöneren sanften Gefühle Platz gemacht hätte, dem Gefühl der Verzeihung und der Liebe?
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Ist dir nicht in solchen Augenblicken dein Gott in schönerem Lichte vorgekommen, als wie Ihn die tote Wissenschaft dich lehrte, wo Er als ein unerbittlicher Tyrann regieren sollte? Gewiß, Ich weiß es nur zu gut, es kamen solche Momente in Fülle, die dein Herz beschlichen, du wolltest ihnen nur kein Gehör schenken.
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Jetzt aber, wo Ich dich auf andere trostreichere Wege führen will, jetzt muß Ich dich daran erinnern: Siehe, diese Augenblicke waren die Stunden der Weihe, wo Mein Geist zu dir, verirrtes Kind, sprach; es waren Momente Meiner geistigen Nähe, Ich wollte dich trösten, wollte deine Wunden heilen, die dir eure philosophischen Grübler und Büchermacher geschlagen haben; wollte dir zeigen, daß weit über alle vermeintlichen wissenschaftlichen Forschungen erhaben noch etwas anderes lebt und webt, das selbst die größten Disharmonien und Grausamkeiten des menschlich-irdischen Lebens auflösen kann in harmonische Lieder des Dankes gegen Den, den du zwar suchst, aber noch nicht gefunden oder Ihn wenigstens nicht verstanden hast, so wie Er von euch Menschen verstanden sein möchte!
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Noch vieles liegt dir im dunkeln; du verlangst Wunder, und glaubst: es gibt keine Wunder!
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Nun frage Ich dich, was heißt denn eigentlich Wunder? Siehe, so manche Erfindung, die jetzt bei euch das kleinste Kind begreift, wären vor einigen Jahrhunderten Wunder gewesen. Was waren sie denn eigentlich? -
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Es waren Naturgesetze oder Kräfte, die die Menschen noch nicht kannten, oder falls sie diese auch kannten, sie doch nicht zu benutzen verstanden! -
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Glaubst du denn, das Land der Entdeckungen sei schon ausgebeutet? Liegt nicht vielleicht noch das meiste im dunkeln begraben, besonders was geistig ist; und wenn Ich bald da oder dort solches Auffinden der Zugänge zum geistigen Leben zulasse, damit die Menschen Mich, den reinsten Geist, näher kennenlernen sollten; muß es deswegen denn gerade ein Wunder sein, welches die Menschen dann willenlos zum Glauben zwingen würde?
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Wie du in deinem Briefe schreibst ,,wenn sich deine Stahlfeder plötzlich in einen Bleistift verwandelte, so wolltest du glauben"; aber wenn Ich solches zuließe, was geschähe dann? Siehe, du wärest gezwungen, wenigstens im ersten Augenblick an eine Möglichkeit einer solchen Verwandlung zu glauben, und doch weiß Ich nicht, ob in ein paar Stunden du dir selbst nicht wieder dieses Wunder weggestritten hättest; hättest vielleicht gedacht, es muß eine Verwechslung beider Gegenstände stattgefunden haben, die du in Gedanken selbst verübt hast, ohne derselben gerade ansichtig geworden zu sein!"
31
Mein liebes Kind, Wunder gibt es keine, denn alles hängt von den schon längst von Mir geordneten Gesetzen ab!
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Weißt du, was eigentlich ein Wunder ist oder wäre? Sieh, Ich will es dir sagen: Ein Wunder wäre, wenn entgegengesetzt Meinen von Anbeginn der Schöpfung festgesetzten unwandelbaren Gesetzen Ich etwas zulassen oder bewerkstelligen würde, was schnurstracks gegen diese Gesetze wäre, und Ich Mich damit einer Inkonsequenz (Widerspruch) beschuldigen müßte; denn wisse, Meine Gesetze sind so gemacht, daß ein Handeln dagegen nicht möglich ist, wenigstens nicht von Meiner Seite.
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Ihr handelt zwar oft gegen Meine Gesetze, allein dem Überschreiten derselben folgt die Strafe auf dem Fuße nach.
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Wo aber Meine Gesetze anfangen und aufhören und wie viele noch vorhanden sind, wovon eure Forscher und Philosophen keine Ahnung haben und sie auch nie entdecken werden, das ist eine ganz andere Sache.
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Deswegen, Mein Kind, sieh, du liesest hier, was Ich als Gott zu dir spreche; du begreifst dieses Ereignis nicht; denn es ist dir in deinem Leben noch nicht vorgekommen, daß ein sein sollender Gott, Schöpfer all dieser unermeßlichen Welten, Sich mit dir unterhalten sollte, und trotz deines Erstaunens und Kopfschüttelns tue Ich es doch, denn Ich liebe dich als Mein Geschöpf zu sehr, als daß Ich dich möchte verloren sehen, eine Beute des Materialismus und des Unglaubens!
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Wisse, du trägst einen göttlichen Funken Meines göttlichen Ich in dir, der dir von der Geburt schon eingelegt war; du hast eine ganz andere Bestimmung als die ist, welche du bis jetzt als deine einzige glaubtest; du hast eine höhere; und um dich nicht zu verlieren, so ließ Ich es zu, daß du durch (scheinbar) zufällige Verbindung mit einem Manne (Meinem jetzigen Schreiber) in Berührung kamst, der Meinem Herzen schon nähersteht und Meine Stimme schon öfter deutlich in sich vernahm. Siehe, dieser Mann, der auf dem Wege ist, das zu werden, was alle Menschen einstens werden sollten, dieser Mann hat dir jetzt den Weg zu Mir durch direktere Verbindung erleichtert; es gelangen auf diese Art Worte an dich von einer Region, die du nie geahnt hast, daß sie existiere.
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Nun denn, versuche diese dir neue Kost geistig zu verdauen, vielleicht wirst du in ihr doch finden, was du in den philosophischen und anderen Schriftstellern nicht gefunden hast, das ist: eine schönere Weltanschauung und eine bessere Idee von Mir, deinem Schöpfer!
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Vergleiche Meine Worte mit jenen der Stubengelehrten! Welche kann man öfter lesen, ohne sich daran sattgelesen zu haben? Und du wirst nach und nach schon finden, daß Der, den du über allen Sternen wähnst, dir oft so nahe stand und mit mitleidigem Blick voll väterlicher Liebe dich ob deiner geistigen Verirrung bedauerte!
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Aller Anfang ist schwer! Ein altes bequemes Kleid abzulegen und ein neues dafür anzuziehen, kostet so manchen eine Überwindung; versuche es auch du, vielleicht wird die Folge dir zeigen, daß du den Kleiderwechsel nicht bereuen darfst. Dieses sagt dir dein Vater, Der alles in Seiner Schöpfung nicht mit Tyrannenklauen, sondern mit den Banden der Liebe zusammenhält, und Der nicht will, daß sich auch nur ein Atom verliere, geschweige eine Menschenseele, wie es die deinige ist! Amen!

Fußnoten