Gottes Neue Offenbarungen

Von der Hölle bis zum Himmel: Die Jenseitige Führung des Robert Blum
Band 1

- Kapitel 33 -

Vom wahren und falschen Glauben. Gefahren und Folgen des stumpfen Wohllebens

Rede Ich: ,,Höre, mein liebster Freund! Zwischen dem, was du Glauben nennst und was der rechte Glaube ist, waltet ein endloser Unterschied! Dein Glaube ist eine barste Trägheit des Verstandes, während der wahre Glaube alle Leibes-, Seelen- und Geisteskräfte in den vollsten Tätigkeitsanspruch nimmt. Dein Glaube ist ein Froschglaube. Denn wie ein Frosch sich mit jeder noch so schlechten Pfütze begnügt, so auch ein solcher Stumpfgläubiger mit allem Unflat. Er weiß am Ende nicht zu unterscheiden, was da Himmlisches oder Höllisches ist in der Lehre, der er stumpfgläubig blinde Folge leistet.
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Wie kannst du einen Prälaten darum als glücklich bezeichnen, wenn er durch seinen Stumpfglauben unter dein Protektorate Roms in seinem Stift auf Kosten der Dummheit seiner Untertanen sich mästet und wohl geschehen läßt? Ist denn das irdisch glückliche Leben auch ein glückliches in dieser Welt der Geister? O mitnichten, sage Ich dir!
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Je mehr jemand auf der Welt seinem Fleische als des Geistes Kerker gedient hat, je mehr er dasselbe pflegte und nährte, und je mehr er diesem Kerker willigst gewährte, darnach es ihn gelüstete, - desto mehr und fester hat er sich auch mit demselben verbunden!
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Wenn es dann aber zur endlichen Ablösung von diesem Kerker kommen wird: wie hart, wie schwer und schmerzlich wird diese sein! Wird man nicht wie bei einer schlechten Geburt, wo die Leibesfrucht mit der Gebärmutter an mehreren Stellen förmlich verwachsen ist, die Seele und den Geist auch mit aller Gewalt förmlich stückweise dem zu sehr gemästeten Fleischkerker entreißen müssen, um diese ineinander verwachsenen Wesenheiten notwendig trennen zu können? Wird solch eine Operation dem Fleische, der Seele und dem Geist wohl ein angenehmes Gefühl verursachen? O siehe, das setzt schon zuerst eine Marter ab, die mit keiner rein irdischen zu vergleichen ist, die ich nur zu gut kenne! Da aber diese bittere Folge auf solch ein irdisch glückliches Leben fast allzeit bestimmt zu erwarten ist, sage - kann man solch ein Leben ein wahrhaft glückliches nennen?
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Glaube es Mir, sorglose und egoistische Fettwänste, sowie alle die durch ihr eigenes Fleisch gerichteten Unzüchtler und Hurer werden sich vollauf zu verwundern haben, welch merkwürdige Schmerzen ihnen der Leibestod bereiten wird!
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Mit diesen Schmerzen nimmt das eigentliche ,Glück` eines Stumpfgläubigen erst so recht seinen Anfang! Kommt ein solch ,glückliches` Wesen dann aber wie ganz zerrissen und zerstochen in dieser Geister-Welt an, wo die Empfindsamkeit für jeden Eindruck bis ins Ungemessene gesteigert sein muß, weil die früher durch den groben Leib geschützte Seele hier ganz bloßgestellt ist, da fängt dann erst das eigentliche Schmerzglück an, das dein Stumpfglaube bereitet!
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Wenn du aber ein solches ,Glück` im Ernst willst, so tue, wodurch du glücklich zu werden wähnst. Ich stehe dir dafür, daß du nur zu bald ganz anders denken und urteilen wirst!
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Ich Selbst aber habe gelehrt: ,Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!` Und Paulus verlangte, daß man alles genau prüfen solle und das Gute daraus behalten. Sage, wurde dadurch ein Stumpfglaube geboten, der kein Glaube ist? Oder ein wahrer, lebendiger Glaube, der über alles Wissen himmelhoch erhaben ist! Urteile nun selbst, ob das, was du Glauben nennst, wohl Glaube ist! Dann erst werde Ich dir genau erläutern, was eigentlich wahrhaft glauben heißt! Rede nun, es ist die Reihe wieder an dir!"

Fußnoten