Gottes Neue Offenbarungen

Schöpfungsgeheimnisse

Kundgaben über Dinge der Natur

- Kapitel 30 -

Das Auge

26. Januar 1876
Schon seit dem Blick in den Orion und später im Wort über ,,Das Licht" habe Ich dir vieles gesagt über Meine Schöpfung, über die ersten Faktoren derselben, welche sie entstehen machen, sie verwandeln und zum immerwährenden Fortschreiten drängen; habe dir in den letzten zwei Worten das Licht mit all seinen Eigenschaften, Wirkungen und chemischen Prozessen erklärt, und es blieb Mir also nichts übrig, als euch noch dieses kleine Werkzeug näher vor eure geistigen Sinne zu führen, mit welchem ihr eben Meine Schöpfung ermessen und des Lichtes Wunder begreifen könnt - und dieser große, in kleinem Raume eingeschlossene Apparat ist euer Auge, so wie es bei jedem lebenden Wesen dasjenige Vermittlungsglied ist, welches alle mit der um sie lebenden Natur und ihren Einwirkungen verbindet.
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Was ein lebendes Wesen ohne Auge ist, und was ein Mensch ohne diesen Organismus wäre, darüber befragt nur einen Blindgewordenen, welcher zwar die wohltätige Einwirkung der Wärmestrahlen seiner Mittagssonne fühlt, aber den Anblick der ihn umgebenden Natur entbehren muß, welche wie zum Beispiel im Frühling oder Sommer in ihrem Festgewande um ihn her ausgebreitet ist.
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Niemand von euch Menschen weiß den Wert eines Organs seines Körpers oder sonst ein Gnadengeschenk von Mir gehörig zu schätzen, als erst dann, wenn er es verloren hat.
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Diesen Satz könnt ihr alle Tage bewährt finden, wenn ihr seht, wie die Menschen besonders in Krankheitsfällen nach Herstellung ihrer Gesundheit seufzen, welches Gnadengeschenk sie jedoch vorher mit Füßen getreten haben, indem sie dann erst wußten, was sie wert ist, wenn sie sie nicht mehr besaßen.
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Ebendaher wird auch der Sinn des Sehens, des Hörens, der Sprache, erst dann in seiner ganzen Größe begriffen, wenn er der Seele mangelt. Dann erst lernt der Mensch einsehen, welch große Himmelsgabe es ist, nicht allein nur ein Glied der großen Schöpfungskette zu sein, sondern auch alles sehen, hören und dann auch andern mitteilen zu können.
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Wenn Ich euch jetzt in diesem Wort das Auge beschreiben werde, so ist damit nicht gesagt, daß es das einzige Werkzeug ist, mit welchem ihr euch mit Meiner Welt in Verbindung setzet, sondern es ist nur einer jener Faktoren, welcher zum geistigen Fortschritt der menschlichen Seele notwendig ist, denn mit dem Sehen allein ist es nicht abgetan, wenn der Vorteil mangeln würde, das Gesehene auch andern mitzuteilen. Und so ist der nächste verwandte Organismus des Auges die Gabe der Mitteilung - die Sprache, welche ebenfalls das ewig belebende Element Meiner Schöpfung, da wo es sich bis zum Tone steigert, entweder geistig fühlend wiedergibt oder zu ahnen sucht und so mit dem Gehör als Vorausgesetztes in nächster Verbindung ist; denn zuerst muß man hören, ehe man sprechen, ehe man das Gehörte, sei es in Sprache, Gesang oder Musik, mitteilen kann.
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Hier habt ihr wieder eine Dreifaltigkeit, nämlich: Sehen, Hören und Sprechen, welche zusammen ein Etwas, das heißt - die Individualität der Geistesbildung ausmachen und durch welche die Außenwelt mit der Innenwelt verbunden ist, indem die ersten beiden dem Innern mitteilen, was außer ihm vorgeht, und die letztere, die Sprache wiedergibt, wie das Aufgenommene im Innern verstanden und begriffen worden ist.
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Daß bei einzelnen Individuen, wo die eine oder die andere Fakultät entweder verlorengegangen oder der Mangel gar schon bei der Geburt mit auf die Welt gebracht wurde, wo ein Organ schwach durch das andere ersetzt wird - dieses sind einzelne Fälle, welche nur beweisen, daß die Seele alle drei Motoren haben muß, um sich auszubilden, und nur durch Übung der andern das Verlorene zu ergänzen sucht.
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Kehren wir nun einstweilen wieder zum Auge zurück, dessen Titel dieses Wort trägt, so sehet ihr klar, daß alle Wunder Meiner Schöpfung umsonst dastünden, wären die Wesen nicht mit einem Organismus (Sinneswerkzeug) ausgerüstet, welcher ihnen die Möglichkeit gibt, sie wahrzunehmen oder zu sehen - denn was ist das Licht ohne das Auge? Ein halbangefangenes Werk, wo der Anfang eben zu keinem Zwecke führt.
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Es muß also vorausgesetzt werden, daß Ich als logischer Schöpfer, sobald Ich eine Welt erschaffen wollte, sobald Ich auf sie Wesen setzen wollte, die Mich erkennen, die Mich lieben, Mich begreifen sollten, und zwar, da Ich Selbst unsichtbar, nur ein Geist bin, sie aus Meinen Schöpfungen den Schluß ziehen könnten, daß ein Wesen, welches solche Welten ins Leben rufen konnte, neben Seiner Macht auch ein liebender Vater sein muß, welcher alles eben diesen von Ihm ins Leben gerufenen Geschöpfen zuliebe so und nicht anders eingerichtet hat, und Ich deshalb auch Meinen Geschöpfen die geeigneten Organe geben mußte, mit welchen sie alles dieses wahrnehmen, begreifen und fühlen können - oder mit wenigen Worten: Als Ich das Licht erschuf, da mußte Ich auch das Auge erschaffen als einziges Aufnahmegefäß des Lichtes, welches - da Gleiches nur Gleiches anziehen und verwerten kann - ebenfalls aus jenen Elementen zusammengesetzt ist und sein muß, welche im Lichte die vorherrschenden sind. Ferner mußte das Auge so gebaut sein, daß der Lichtstrahl mit seiner großen Schnelligkeit, mit welcher er darin eindringt, nicht allein demselben nicht schadet, sondern auch der Seele Zeit läßt, ihre durch das Auge ihr gegebenen Bilder zu geistigen Vorstellungen des Gesehenen zu ergänzen.
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Da nun aber die Seele mittels des Gehirns durch einen Nerv mit dem Auge in Verbindung steht und im Gehirn die geistigen Fakultäten der Seele mittels der Materie der Gehirnmasse erst einen geistigen Prozeß durchmachen müssen, der langsamer als das Licht selbst ist, so mußten im Auge Vorkehrungen getroffen werden, den schnellen Lichtstrahl zu verlangsamen, wozu nun eben die verschiedenen Feuchtigkeiten, welche das Innere des Auges ausmachen, als Vermittler und Zersetzer desselben dienen.
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Siehe, das Blut, welches mit großer Kraft durch den Druck des Herzens in alle Teile des Körpers bis zu den feinsten Kapillar-Gefäßen geleitet wird, dieses Blut darf, sobald es gegen das Gehirn seinen Lauf fortsetzt, nicht mit solcher Hast eindringen, sondern muß seinen Lauf verlangsamen, damit die Vermittlung zwischen Geist und Materie, welche in allen seinen Teilen (des Gehirns) vorgeht, langsam geschehe; und ebendeswegen findet ihr, daß die große Schlagader, sobald sie gegen den Kopf sich wendet, dort nicht gerade, sondern in Windungen das Gehirn erreicht, um den Andrang des Blutes dort zu schwächen und so der Seele Zeit zu lassen, aus dem durch Materie Empfangenen Geistiges zu bilden.
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So wie es hier für das Gehirn beschrieben ist, so ist es im Auge mit dessen Inhalt, so mit dem Knochenbau des Organismus im Ohr, wodurch ebenfalls die Schwingungen der Schallwellen verkürzt und modifiziert zu einem Etwas sich gestalten können.
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Es ist in Meinem Reiche so, daß Ich nur wenige Faktoren brauche, um große Resultate zu erzielen. Und so sehet ihr auch hier wieder, wie Ich vorgesorgt habe, hier durch die Biegung einer Pulsader, daß ihr denken, dort durch einige wäßrige Feuchtigkeiten bewerkstelligte, daß ihr sehen könnt, das heißt: daß ihr mit dem ersteren das ganze Reich der Gedanken und mit dem zweiten das große Reich Meiner sichtbaren Schöpfung umfassen könnt!
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Das Durchdringen der Lichtstrahlen durch die Substanzen, welche in eurem Auge sich befinden und dem Lichte verwandt sind, das heißt Magnetismus und Elektrizität, im Phosphor enthalten, wäre nicht genug. Ich mußte auch dafür sorgen, daß der Lichtstrahl nicht als unaufgelöster, als weißer darin eindringe, sondern Ich mußte diesen Stoffen noch Elemente beifügen, welche ihn zerteilen helfen, und daß ihr so bemerken könnt, wo der Lichtstrahl auf feste Gegenstände auffallend, ebenfalls nach den nämlichen Gesetzen zerteilt, seine Farben kundgibt nach den chemisch-physikalischen Prozessen, welche Ich euch in den vorhergehenden Worten zur Genüge gezeigt habe.
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Auch dieses genügte noch nicht, denn nachdem Ich euch lebenden Wesen Meine große Schöpfung durch ein so kleines Organ begreiflich machen wollte, so war es ja natürlich, daß eine Vorrichtung dazu gehörte, um im Kleinen das Bild des Großen wieder zu erzeugen.
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Es mußten also vorerst die vielen Lichtstrahlen der Gegenstände im Großen ,,gesammelt" werden, um im kleinen Auge sich wieder ,,zerstreuend", ,,divergierend", ein verjüngtes Bild der vor euch und außer euch sich befindenden Gegenstände wiederzugeben.
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Hierzu stellte Ich hinter die Pupille eures Auges die Kristall-Linse, welche die Strahlen aufnimmt, sie konzentriert und dann im Pigment der Netzhaut wieder auseinandergehen läßt, um auf dem schwarzen spiegelgleichen samtenen Grunde das Bild des gesehenen Gegenstandes wieder zu erzeugen.
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Eure Theorie, daß beim Sehen auf der Nervenhaut sich das Bild verkehrt zeigt und dann durch das Zurückstrahlen aus dem Auge sich wieder umkehre und sodann als gerade sichtbar ist, diese Theorie beruht auf einem großen Irrtum; denn eure Optiker haben wohl mit einem Glas, welches so wie die Kristall-Linse geschliffen ist, das heißt auf beiden Seiten konvex (erhaben, nach außen gewölbt), dieses Resultat des Umkehrens des Bildes gefunden; allein sie haben dabei vergessen, daß das Glas leblos und die Brechung des Lichtstrahls darin ebendeswegen eine andere ist, weil im Auge alles lebt, teils materiell, teils geistig, und die Seele dort mit dem Sehprozeß ganz anders zu Werke geht, als es eben die Optiker glauben.
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Ich möchte diese Herren nur auf etwas aufmerksam machen. Wenn ihre Theorie wahr ist und sie den ganzen Sehprozeß nur auf die mathematischen Linien des Kreises beschränken wollen, wie werden sie denn ein Bild konstruieren, welches in das Auge einer Ziege, eines Pferdes, Ochsen usw. geht, wo die Pupille nicht rund, sondern ein längliches Viereck ist? -
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Freilich liegt ihnen nichts daran, wie und was die Tiere sehen, auch können sie es nicht erfahren, weil die Tiere es ihnen nicht sagen können. Jedoch mögen sie versichert sein, daß die Tiere ebenfalls trotz der viereckigen Pupille so gut wie die Menschen und manche noch weit besser und schärfer sehen als sie.
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Sie mögen überzeugt sein, daß überall, wo Ich einem lebenden Wesen ein Seh-Organ gegeben, es ihm so angepaßt habe, wie es seine Bedürfnisse erheischen. Und so können eure Gelehrten bemerken, wenngleich sie es nicht begreifen, wie selbst der Maulwurf in der finsteren Erde doch noch sieht, also Licht da sein muß, wo sie, die Herren, keines mehr wahrnehmen können; sehen, wie die Fledermaus noch in später Nacht die kleinen Mücken in der Luft sieht, sehen, wie der Adler in erstaunlicher Höhe sich wiegend - doch die am Boden schleichende Nahrung erspäht; wozu natürlich ganz andere Augen gehören als wie diese, die Ich dem Menschen gegeben, welche den direkten Sonnenstrahl nicht ertragen können, während zum Beispiel eine Fliege und all das summende Geschlecht, deren Kopf nur aus zwei kugelförmigen Augen besteht, stets den ganzen Halbkreis des Himmelsgewölbes nebst dem starken Glanz der Sonne ruhig ertragen und sich desselben noch erfreuen, ohne Schaden dabei zu erleiden.
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In den meisten Erfindungen und Entdeckungen haben die Menschen stets vom Leblosen auf das Belebte geschlossen und eben hier die größten Irrtümer mit ihren eigenen Wissenschaften verbreitet, wodurch sodann viele Widersprüche zum Vorschein kommen, welche sie nicht erklären können.
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So zum Beispiel ist das Zerschneiden der Leichen ein Mittel, die gröbsten Fehler im menschlichen Körper zu entdecken, warum dieser oder jene ins andere Leben hinübergehen mußte; allein bildlich gesagt: Die Uhr ist stillgestanden und die lebende Kraft, welche sie gehen machte, entwichen. Teilweise können es die Räder, die Feder oder das Öl sein, welche den Gang der Uhr anfangs hinderten, endlich ganz aufhoben; aber es gibt noch viele Einwirkungen, die der Triebkraft der Uhr die Energie raubten, weswegen sie stehenbleiben mußte. Das ist beim Menschen das seelische Lebens-Prinzip, welches am Ende auf die zwei großen Faktoren hinausläuft, die in Meiner Schöpfung das Leben allein bewirken, nämlich Magnetismus und Elektrizität.
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Solange diese im rechten Maße im menschlichen Körper aus- und einströmen können, das Abgestorbene beseitigen und Neues amalgamieren (einverleiben) helfen, so lange ist normale Gesundheit, normales Fortbestehen möglich. Sobald aber dieses, und zwar meist durch die Fehler der Menschen selbst, zerstört und aufgehoben wird, ist kein Fortleben mehr möglich, und wenn der Mensch tot ist, so ist im zerschnittenen Leichnam höchstens die Zerstörung als Wirkung wahrzunehmen, welche die Unregelmäßigkeit der Ein- und Ausströmung dieser Hauptelemente hervorgebracht haben, aber der eigentliche Lebensfaktor ist entflohen und mit ihm die Möglichkeit, den Grund oder das Warum zu entziffern.
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So seht ihr überall, daß ,,Leben", wenn auch nur sichtbares, materielles Leben, ein ganz anderer Faktor ist, als bloß durch chemische Analyse die Körper und Stoffe zu zersetzen. Denn nehmet diese analysierten Bestandteile, mischet sie zusammen, und Ich will sehen, ob sich da nur zum Beispiel die Bestandteile einer menschlichen Lunge ergänzen lassen, oder ob ihr aus dem kleinsten Sandkörnchen, zersetzt in seine primitiven Elemente, wieder ein ähnliches Sandkorn herauskonstruieren werdet können. Etwas anderes wird das Resultat der Zersetzung sein; aber das Zersetzte wird es nie!
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So, Meine Kinder, sehet ihr, wie Ich auch im Auge Stoffe und Elemente, wie in dem Pigment oder der Netzhaut, in der gläsernen oder wäßrigen Feuchtigkeit, in der Kristall-Linse, in der Regenbogenhaut, in der Hornhaut, zusammengestellt habe, die alle von Sonnen-Natur sind, also nur Lichtstoffe in sich tragen; aber im Auge, vergeistigt, noch ganz anderen Prozessen unterliegen, indem dort noch ganz andere Verwandlungen vorgehen, wovon ihr wohl Zeuge sein könnt, aber nicht wisset, wie solches vor sich geht.
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Was beim materiellen Sehen der Prozeß ist, wie die Seele das Gesehene aufnimmt, das ist eben auch im geistigen Verhältnis, wo selbst die Seele, und oft ohne zu wollen, durch das Auge von dem Zeichen gibt, was in ihr vorgeht. Und hier sehet ihr wieder einen anderen großartigen Faktor auftreten, welcher euch von Seelen-Zuständen Kunde gibt, welche im Innersten des geistigen Lebens vorgehen und im Auge sich abspiegeln, ohne weder seine Stoffe, noch seine äußere sichtbare Form zu verändern.
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Und wenn Ich da wieder eure Herren Doktoren, eure Optiker frage, was ist dieses für ein Fluidum, welches das zornglühende, das listige, das schlaue oder das liebende Auge auszeichnet, wo ein jedes anders ist und aus anderer Quelle entsteht und doch nur immer das nämliche Auge ist?!! - -
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Sehet, Meine Herren, dieses geistige Leben, welches bei solchen Gemütszuständen das Auge durchdringt, ist eben wieder ein Imponderables (Unwägbares), welches nicht gefaßt, nicht gemessen, wohl aber von den Menschen gefühlt werden kann, wenn ein solcher Strahl geistigen Lichtes aus dem Auge des Gegners sein eigenes trifft, ohne ihm erklären zu können, woher es kommt, was es bewirkt und wie es selbst trotz des Menschen Willen oft doch nicht zu verbergen ist.
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Es ist eben derjenige Faktor des Lichtes, welchen Ich im vorigen Worte ,,die geistige Potenz" desselben nannte!
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Diese Potenz nährt, belebt und füllt die menschliche Seele ganz aus, treibt sie vorwärts; und wenn Verirrungen oder Störungen in dieser Lebens-Potenz eintreten, so entströmt das Überflüssige, welches dann in der Seele und durch sie im ganzen Körper vorherrschend ist, was ihr sodann im Auge und auch, wenn ihr wollt - in der Sprache, am Ton derselben wahrnehmen könnt. Dieser ausstrahlende Überfluß begegnet in dem ihm gegenüberstehenden Auge einem negativen Element, stößt sich daran ab und wird ebendeswegen bemerkbar, wo es dann öfter durch diese Abstoßung nach und nach das gleiche hervorzurufen imstande ist.
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Hier ist es die geistige Seelenwelt, welche die Materie durchdringt, durchleuchtet und sie beherrscht. Und wenn bei edlen Bewegungen des Herzens, bei Begeisterung für Höheres, für Geistigeres, der Drang noch wächst, so ereignet es sich sogar, daß selbst der gewöhnliche Seh-Prozeß aufgehoben und ein anderer dafür eintritt, welcher dem erstaunten Menschen sodann eine Geisterwelt zeigt, welche er vielleicht als nicht daseiend geglaubt hatte.
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Dieses ist der geistige Blick eines Menschen, welcher sich so an die Grenze zwischen Leben und Tod zu versetzen weiß, wo schon das Geisterreich ihm näher als das irdische ist.
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Ein dritter Grund des Sehens ist derjenige, welcher dem geistig Gebildeten oder ,,wiedergeborenen" Menschen das ganze große Verhältnis Meiner Schöpfung zeigt, wo die Verbindungen und das Warum gelöst ist, das Also-und-nicht-anders, welches sogar mittels des körperlichen Auges erspäht, nur mit dem geistigen Auge oder seinem feineren Gefühl begriffen werden kann.
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Dieses geistige Auge ist dasjenige, welches dann nach dem Tode im Geisterreich alles klar demjenigen zeigen wird, welcher bestrebt war, Mich durch Meine Werke und Worte kennenzulernen.
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Denn dort ist, wie vom ganzen menschlichen Körper so auch von seinem Organismus und Auge, nur der geistige Bestandteil mit ins Jenseits hinübergegangen, welcher, würde er schon im irdischen Leben kultiviert, auch da schon von manchem Nutzen gewesen wäre, was aber leider nicht so leicht zu erreichen ist, da den meisten Menschen eine mehr als dreifache Decke wie einst dem Moses vor den Augen hängt.
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Würden die Menschen geistig sehen, so würden sie eine andere Welt als die körperliche vor sich erblicken, sie würden überall den Grund, die Ursache, aber nicht die Wirkung nur erblicken, das menschliche Auge würde die Zerteilung des Lichtes so gut wie die Ausströmung des geistigen Lichtes aus dem Auge wahrnehmen können.
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Der Mensch würde, stets mehr Meine Schöpfung begreifend, sich selbst veredeln, sich schon hier auf eine Stufe erhöhen, welche ihm den Fortschritt dort oben leichter machen würde; würde sein eigener Lehrmeister, sein eigener Doktor sein; nichts würde ihm Zweifel erregen, überall würde er klar sehen, wie Ich alles und warum Ich es so geordnet habe. -
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Sein Blick würde nicht so nichtssagend über Tausende von Gegenständen hinwegschweifen, ohne sich das mindeste dabei zu denken.
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Intelligent, geistig, würde sein Blick überall auch nur Intelligenz, Ursache und Wirkung erkennen; würde in den Werken den Meister erkennen und auch nebenbei so manches große Rätsel begreifen, vor welchem er jetzt oft staunend stehenbleibt, weil er seinen menschlichen Eigendünkel nicht abstreifen will und sogar die Welt nach seinen Plänen einrichten möchte - während die Welt unabänderlich größeren geistigen Gesetzen folgt, die höher stehen als das winzige Kind von einem Erdenmenschen auf diesem mikroskopischen Sandkorn, Erde genannt.
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Das materielle Verständnis des Licht-Prozesses, das klare Begreifen des Prozesses, welcher beim Sehen vorgeht, das sichere Beurteilen alles Sichtbaren und das gläubige Vertrauen von der Existenz des Unsichtbaren und Geistigen erwächst nur dann aus all diesem Gesagten, wenn der Mensch durch sein materielles Organ, das Auge, durch den materiellen Vorgang in seinem Gehirn fähig geworden ist, seiner Seele nebst den materiellen Bildern, nebst den Melodien und Harmonien das Geistige verständlich machen kann, was hinter der Materie verborgen ihr Träger, ihr Erhalter und ihr Zerstörer ist.
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Das Resultat des Außenlebens, so wie es durch Auge und Ohr in die Seele dringt - ist nur ein geistiges, welches höher hinaufführt, welches die Seele des Menschen erhebt, veredelt, durchgeistigt, damit, wenn einst die letzte irdische Lebensstunde schlägt, der Sprung kein großer, sondern nur als ein sanfter Übergang die Seele dorthin geleiten kann, wo schon zu Lebzeiten sie mehr als Dreivierteile gelebt und gewirkt hat.
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Dieses zu erreichen, sende Ich euch Worte über Worte; dahin geht Mein Streben, euch begreiflich zu machen, wieviel Geistiges in allem Geschaffenen verborgen liegt, damit ihr nicht allein auf dieser Welt Zeugen abgeben sollt, was eine Gott ergebene Seele vermag, sondern damit ihr, wie Ich es klar sagte, schon hier Meine Kinder sein sollt und nicht in der andern Welt es erst zu werden braucht.
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Ich erklärte euch das Auge im Verhältnis zum Licht, Ich könnte euch ebensoviel vom Ohr als Aufnahmeorgan des Schalls und der Töne in bezug auf ihre Wirkung auf die Seele sagen.
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Ich erklärte euch, wie diese beiden Organe die Verbindungskanäle sind, mit welchen die Seele die Eindrücke von außen erhält, und die Sprache, der Mund mit seinen Sprech- und Respirationsorganen (Atmungsorganen) das Werkzeug ist, wodurch das verdaute Materielle geistig wiedergegeben werden kann.
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Ich beschrieb euch diese Organe als Dreifaltigkeit, Ich sagte euch nebenbei, daß selbst das Sehen dreifach ist, nämlich das gewöhnliche Sehen, das vergeistigte Sehen und das geistig höhere Sehen oder Schauen.
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Überall ist ,,Drei" die Grundzahl, die Zahl Meines Ichs, die Zahl auch des eurigen, denn auch ihr besteht aus Körper, Seele und Geist.
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Körperlich sehet ihr, menschlich-seelisch fühlt ihr und geistig durch Meinen Lebensfunken wird alles vergeistigt, veredelt - verschönert geschaut.
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So begreifet doch einmal nach so vielen Worten, daß es eine ganz andere Welt ist, welche euch umgibt, als wie sie dem materiellen Auge und dem menschlichen Verstande erscheint.
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Lasset euer Verständnis, euer geistiges Auge leuchten, durchdringt die Materie bis zu ihrem Seelischen und verwandelt dann alles zum geistigen künftigen Seelenmenschen, der nach Meinem körperlichen und geistigen Ebenbilde geschaffen wurde - wo seine Außenform eine göttliche Schönheit und ein großer geistiger Strahl des reinsten Bewußtseins aus seinem Blick ausstrahlen wird, in welches Auge hier schon vergeistigter Lichtstrahl fällt, aber im Jenseits die geistige Sonne Meiner Weisheit und Liebe alles ergänzen wird, was euch hier wohl als Ahnung, nicht aber als Wirklichkeit gegeben werden kann.
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So nehmt dieses Wort ,,Das Auge". Machet eure Augen weit auf, damit dieser geistige Lichtstrahl Meines Wortes bis zu eurem geistigen Verständnis dringe und euch auch in diesen Zeilen wieder beweise, daß nur richtiges Verstehen des Sichtbaren zur wahren Würdigung des Unsichtbaren und Geistigen führen kann! Amen.

Fußnoten