Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 23 -

Raels Besitztum

Darauf stärkte Ich den Rael, so daß er, der über diesen anscheinenden Vorwurf innerlich ganz zerknirscht war, alsogleich fröhlichen Gemütes wurde und nur eine herzliche Freude wegen Meiner Gegenwart empfand und alle unnötige Skrupelei verbannte.
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Gleichzeitig erhielt aber auch sein Körper die nötige Kraft, um ohne jede Hilfe der Diener sich bewegen zu können. Und dieses ihn durchströmende Kraftgefühl versetzte ihn in eine so hohe Glückseligkeit, daß er mit beredten Worten nochmals ein Zeugnis gab, wer Ich sei, und alle Anwesenden ermahnte, einzustimmen in Mein Lob. Ich verbat Mir dieses, wie schon früher, aus den bekannten Gründen und forderte nun alle auf, das sehenswerte Grundstück des Rael zu besichtigen, da hieraus eine Menge Anregungen für jedermann entstehen würden.
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Wir gingen nun durch die verschiedenen Zimmer des Hauses, das nach außen, nach der Landstraße hin, sich durch nichts von der gewöhnlichen jüdischen Bauart unterschied, im Innern jedoch, und namentlich nach dem vor neugierigen Blicken abgeschlossenen Garten hin, völlig griechische Stilart zeigte. In den Zimmern sah man eine Menge griechischer, römischer, ägyptischer und indischer Kunstgegenstände, welche, geschmackvoll aufgestellt, den Zimmern ein sehr vornehmes und behagliches Aussehen verliehen, so daß viele Meiner Jünger, welche niemals in solchen herrlich ausgestatteten Räumen gelebt hatten, sich nicht genug verwundern konnten. Es war weniger der Reichtum, der sich breitmachte, als der vollendetste künstlerische Geschmack, der sich überall zeigte und einen überaus harmonischen Eindruck hervorbrachte.
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Dasselbe war im Garten zu bemerken, der vollständig wie ein römischer, wohlgepflegter Mustergarten eingerichtet war, mit Statuen, Springbrunnen und Laubgängen geziert, nur daß alles unter dem Einfluß des Spätherbstes beträchtlich gelichtet aussah. Die Meinen hatten bei Lazarus wohl auch schöne und reiche Anlagen des Hauses sowie der Umgebung gesehen, doch war dort die Nützlichkeit deutlich hervorstechend, hier nur die künstlerische Wirkung, die beachtet wurde.
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Es entspann sich nun erst einzeln, dann allgemeiner eine Unterredung über die Frage, ob bei Verfolgung geistiger Ziele es vor Mir gerecht sei, gleichzeitig so augenscheinlich mit der Welt und ihren Schätzen zu liebäugeln, oder ob es nicht vielmehr verwerflich sei, sich mit solchem Luxus zu umgeben, der doch offenbar nur eine Augenlust bedeute und leicht die Tätigkeit der Seele einschlummern lassen könnte. Diese Frage zu erörtern, war aber der Grund, weswegen Ich die Meinen aufgefordert hatte, das Besitztum Raels zu beschauen, der augenscheinlich eine große Freude daran hatte, daß auch Ich mit Aufmerksamkeit seinen Reden zuhörte, als er sich bemühte, die Schönheit einzelner, besonders vollendeter Statuen hervorzuheben und deren künstlerische Ausführung zu beloben. Meine Jünger wunderten sich sehr über diese Aufmerksamkeit, die so ganz im Gegensatz stand zu Meinem früheren Vernichten der Götterstatuen, die auch nicht unkünstlerisch gefertigt waren.
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Als wir aber nun vor einer Statue des Apollo standen, die sich in einer Nische der den Garten umgebenden Mauer befand und, umgeben von Gebüschen, in den schönen Linien sich hell von dem dunklen Hintergrund abhob, hatte ihre Verwunderung keine Grenzen; denn sie meinten, daß dieses Götzenbild, wie schon früher andere, in Meiner Gegenwart sich zu Staub verflüchten müsse.
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Noch ärger aber wurde die Sache, als wir in eine kleine Rotunde traten, in der sich eine ganze Götterversammlung befand, - alles Kunstwerke allerersten Ranges, die dem tempelartig gehaltenen Raum einen ungemein künstlerisch erhabenen Eindruck verliehen durch die Gruppierung und geschmackvolle Ausstattung. Hauptsächlich den früher orthodoxen Juden waren diese Bilder ein Greuel; denn in der Gegenwart des Jupiter, Mars, Apollo, der Venus, Minerva und Ceres und gar des Pluto erschien ihnen Meine Anwesenheit unmöglich. Daß Ich aber den Erklärungen des Rael, der Mir die Künstler nannte, von denen die Bildwerke stammten, lauschte, als ob Mir das völlig unbekannt wäre, war ihnen völlig unbegreiflich. Alle jedoch fühlten, daß etwas Besonderes Meinem befremdlichen Benehmen in diesem Hause zugrunde liegen müsse, und schwiegen, neugierig, was denn bei diesem Meinem absonderlichen Interesse herauskommen würde.
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Nachdem Rael uns alle seine Schätze, die mit genauen Ausführungen über Herkunft und Alter begleitet wurden, gezeigt hatte, traten wir in den Saal zurück und nahmen unsere früheren Plätze wieder ein.

Fußnoten